George Orwell - 1984

Buch: George Orwell
Regie: keine Angabe
Produktion: RIAS Berlin, 1977
Format: 2 CDs
Länge: ca. 1 Std. und 59 Min.
Herausgabe: 7. Juli 2017



Inhalt

Winston Smith lebt in einem totalitären Überwachungsstaat. Von allen Wänden starrt das Bild des Parteiführers »Großer Bruder«, selbst in der eigenen Wohnung steht er unter ständiger Beobachtung. Winston, der als Angestellter selbst an der Verfälschung der Geschichte mitarbeitet, ist seit Langem ein Feind des Systems. Als er mit seiner Geliebten Julia den Kampf gegen den Staat aufnimmt, ist ihre Rebellion zum Scheitern verurteilt. Die aufrüttelnde Hörspielproduktion des dystopischen Klassikers ist gerade heute wieder erschreckend aktuell.



Besetzung
Rolle Sprecher
Winston Smith Ernst Jacobi
Julia Gordon Angela Winkler
O'Brien Dieter Borsche
Parsons Edgar Ott
Frau Parsons Hildegard Schmahl
Gefangener Klaus Herm
Televisor-Stimme Hermann Ebeling
u. a.

© 1977/2017, Deutschland Radio (früher RIAS, Berlin)

CD-Veröffentlichung (P) + © 2017, Der Hörverlag - München


Kommentar - Detlef Kurtz

„1984“ hinter diesen doch ehre harmlosen Titel steckt eine düstere Zukunftsvision von George Orwell. Die Angst und die Gedanken von Menschen, die in einem fiktiven Überwachungsstaat Leben werden greifbar. Für einen Moment fühlt sich der Hörer in das alte geteilt Deutschland versetzt. Die Beschreibungen und die Art, wie mit Menschen umgegangen wird, erinnert – natürlich bewusst - an die DDR. Das Werk ist beklemmend und ruhig, ja fast schon steril. Das Radiohörspiel, das 1977 produziert wurde, hat aber an der Aktualität nichts verloren. Es erinnert ein wenig auch an „Die Welle“ und andere Klassiker, die einfach zeitlos sind und als Erinnerung an Dinge, die nicht noch ein Mal geschehen sollten, dienen. Das ruhige Tempo erinnert hier und dort an ein Theaterstück. Die guten Schauspieler machen dies aber wieder wett.

Wie bei Radiohörspielen üblich wird zwar mit Geräuschen ein wenig gegeizt, aber nicht bei der Besetzung. Viele bekannte Stimmen wie Hermann Ebeling (George Peppard in „Das A-Team“), Edgar Ott („Kojak“) und Klaus Nägelen (Futura in „Jan Tenner“) sind zu vernehmen. Im Fokus stehen allerdings lange Ernst Jacobi und Angela Winkler, die ihre Texte so authentisch rüberbringen, dass keine Langweile aufkommt, obwohl nur Gedanken ausgetauscht werden, die teilweise belanglos ist.

Das Set wird im Digipak serviert. Ein umfangreiches Booklet über die Entstehung des Buches ist enthalten. Die CDs sind leicht zu entnehmen und stecken in Einzelplätze.

Fazit: Ruhig, beklemmend und fast schon steril, aber dennoch ein gelungenes Mahnmal das auch heute noch für einen kleinen Schauer über den Rücken sorgen kann.



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