Inhalt
Susan Cushing, eine ehrbare Dame um die Fünfzig, bekommt ein abscheuliches Paket. Es enthält zwei menschliche Ohren, eins von einem Mann und eins von einer Frau. Inspektor Lestrade von Scotland Yard steht vor einem Rätsel. Handelt es sich um einen Lausbubenstreich oder verbirgt sich hinter der unheimlichen Postsendung ein Doppelmord aus Eifersucht? Wie immer in solchen Fällen bittet er Sherlock Holmes um Hilfe. Den führt die Spur zu den beiden Schwestern von Miss Cushing…
Besetzung |
Rolle |
Sprecher |
Sherlock Holmes |
Christian Rode |
Dr. Watson |
Peter Groeger |
Lestrade |
Volker Brandt |
Sarah Cushing |
Tina Eschmann |
Mary Browner (Schwester) |
Ghadah Al-Akel |
James Browner |
Andreas Borcherding |
Alec Fairbairn |
Michael Schernthaner |
Arzt |
Michael Habeck |
Dienstmädchen |
Melanie Manstein |
Susan Cushing |
Anke Reitzenstein |
© 2009, Maritim-Verlag, Dortmund
Kommentar - Detlef Kurtz
Zwei Ohren werden in einer Pappschachtel an eine Frau gesendet. Lestrade informiert Sherlock Holmes, der dankbar für jede Abwechselung ist, weil sich – durch die derzeitige Hitze – sowieso nicht viel ereignet. Das der Meisterdetektiv nach einer kurzen Berichterstattung weiß, was wirklich hinter dieser recht geschmacklosen Postsendung liegt, ist klar. Doch der Weg dorthin ist allemal unterhaltsam.
Die Spiellänge ist im normalen Rahmen, dennoch entsteht der Eindruck, das die Geschichte unnötig in die Länge gezogen wird. Dies liegt aber nicht unbedingt am Drehbuch, sondern in der Tat an der Vorlage von Sir Arthur Conan Doyle. Der Fall ist zur gefühlten halben Spielzeit eigentlich geklärt, doch dann wird in verschiedenen Ich-Erzählungen z. B. direkt vom Täter noch mal das ein oder andere nachgereicht. Die Handlung zieht sich daher wie Kaugummi und ist nur durch den Einsatz der guten Sprecher hörbar.
An der Besetzung kann nichts ausgesetzt werden. Alle spielen ihre Rollen, auch wenn natürlich Lestrade nach wie vor echter klingen könnte. Das zueinander funktioniert bestens und das Dou Holmes und Watson, oder besser Christian Rode und Peter Groeger, sind so gut wie zuvor.
Musik und Effekte kommen nur dezent zum Einsatz. Beide Elemente werden aber sorgsam eingespielt, sodass sie die Szenen wirkungsvoll untermalen. Eine sehr gute Anzahl von Tracks ermöglicht das Überspringen, oder Anwählen von Szenen. Wer z. B. in einem Holmes-Marathon keine Titelmelodie hören möchte, kann mit Track 2 beginnen, der direkt hinter der Melodie gesetzt wurde, was ein guter Kundenservice ist, den z. B. Europa bis heute nicht hinbekommt.
Fazit: Eine der eher mauen Vorlagen, die recht bedächtig umgesetzt ist. Der Fall an sich ist recht interessant, kommt aber einfach nicht richtig auf Trap und wird durch Rückblenden zusätzlich ausgebremst, schade. Die Sprecher trösten ein wenig darüber hinweg.
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