Sherlock Holmes: Die neuen Fälle (11) "Im kalten Nebel der Themse"

Buch: Marc Freund
Produktion und Regie: Gerd Naumann
Format: 1 CD (13 Tracks)
Länge: 74:30 Min.
Herausgabe: 23. Mai 2014



Inhalt

Auf einem nebelverhangenen Nebenarm der Themse werden zwei einsame Ruderer ungewollt Zeugen eines seltsamen Vorfalls. Ein schwerer Gegenstand wird von der Böschung in den Fluss geworfen. Entsetzt stellen sie fest, dass es sich dabei um die Leiche einer jungen Frau handelt. Wer die Tote war und wie sie zu Tode kam, bliebe vielleicht ein unlösbares Rätsel, wäre nicht einer der beiden Männer Sherlock Holmes. Der Detektiv stößt in dem kleinen Ort Stroker’s Mill auf eine Serie von Frauenmorden. Die Spur führt in das Mädcheninternat des dubiosen Dr. Lester Armstrong…


Besetzung
Rolle Sprecher
Sherlock Holmes Christian Rode
Dr. Watson Peter Groeger
George Cody Andreas Mannkopff
Major William Dawson Peter Schiff
Dr. Lester Armstrong Harry Walter
Lady Victoria Vendell Anja Jacobsen
Jeffrey Vendell Nicolai Tegeler
Maureen Lambert Lena Taege

© 2014, Romantruhe Audio
Produziert von All Score Media im Auftrag von Romantruhe Audio



Kommentar - Detlef Kurtz

So kalt und nebelig wie die Themse, so ist auch dieser Fall. Holmes-Puristen werden ihn vermutlich nicht mögen, denn der Meisterdetektiv fischt im Trüben und irrt sich zunächst. Zu seiner Ehrenrettung zieht er – im Laufe des Falles - die Fäden fast korrekt zusammen. Später wird aber ein weiterer Denkfehler aufgedeckt. Wem das nicht stört, darf sich auf einen gelungenen Krimi freuen. Er stellt keine Gewalt zur Schau, sondern konzentriert sich ganz auf die Ermittlungen. Verdächtige gibt es viele und schnell ist auch der Hörer geneigt mitzuraten. Tempo wird nicht aufgebaut, aber ist bei dieser Art Erzählung auch nicht etwas, was erwartet wird. Für Spannung ist aber durchaus gesorgt. Besonders erfreulich ist, dass keine plumpe Auflösung serviert wird, sondern der Abschluss glaubwürdig ist.

Gerd Naumann liefert eine gute Regie, lässt bei Anja Jacobsen, die Lady Vendell spricht, eine zu hölzerne und künstliche Art zu. Sie neigt zudem ein wenig zum Overacting. Alle anderen Beteiligten klingen natürlich. Eine ganz besondere Freude ist das Wiederhören mit dem schon verstorbenen Peter Schiff, der einen mürrischen Major im Ruhestand sprechen darf. Ein weiterer Gast ist Andreas Mannkopff, der in den 80er Jahren als die Stimme von „Garfield“ bekannt wurde. Er nimmt eine Schlüsselposition, die für Überraschungen sorgt. Lena Taege darf eine junge, clevere Frau sprechen, aber könnte insgesamt lockerer klingen. Das i-Tüpfelchen sind wie immer Peter Groeger und Christian Rode, die als wunderbares Team sich gelegentlich, freundschaftlich, leicht in die Wolle kriegen, aber dennoch den Fall nie aus den Augen verlieren.

Die Musik hat einen Sprung nach vorne gemacht, dies gilt nicht für die immer noch seltsam klingende Titelmelodie, wohl aber für den Rest der Untermalung. Besonders die Pianostücke untermalen das Geschehen stilvoll und nie zu kitschig. Die Geräuschkulisse bleibt dezent und fast unauffällig. Die Reihe lebt allerdings Hauptsächlich von den Dialogen und so fällt nicht auf, wie wenig eigentlich untermalt wird, es sei denn, es wird bewusst darauf geachtet.

Fazit: Ein Fall, in dem Holmes auch lange im trüben Fischen muß, bis er den richtigen Täter an der Angel hat. Gute Sprecher, eine solide Geschichte und eine gelungene Musikuntermalung sorgen für gute, aber ruhige, Krimiunterhaltung.



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