Sherlock Holmes: Die neuen Fälle (35) "Die letzte Symphonie"

Buch: Marc Freund
Produktion und Regie: Gerd Naumann
Format: 1 CD
Länge: 78:29 Min.
Herausgabe: 17. November 2017



Inhalt

Holmes’ Erzfeind, das gefährliche Verbrechergenie Farley Straker, hat sich in den Besitz einer Formel zum Bau einer Bombe mit verheerender Zerstörungskraft gebracht. Als es Holmes’ gelingt, Straker in einem verschlafenen Dorf an der englischen Ostküste aufzuspüren, lässt der erste Mord nicht lange auf sich warten. Doch ausgerechnet Straker hat ein wasserdichtes Alibi: Die Gesellschaft von Sherlock Holmes persönlich! Schnell wird eines klar: Der große Detektiv muss alle Register ziehen, wenn er seinen Gegner überlisten will. Während die Royal Albert Hall in der Silvesternacht zum Schauplatz einer fürchterlichen Bedrohung wird, begegnen sich Holmes und Straker über den Dächern von London zum letzten Duell.


Besetzung
Rolle Sprecher
Sherlock Holmes Christian Rode
Dr. Watson Peter Groeger
Inspector Lestrade Lutz Harder
Farley Straker Alexis Krüger
Philipp Drummond Arne Elsholtz
Leila Harding Lena Taege
Rufus Harding Matti Wien

© 2017, Romantruhe Audio
Produziert von All Score Media im Auftrag von Romantruhe Audio



Kommentar - Detlef Kurtz

Es hätte so schön werden können. Ein geheimnisvoller Anfang ließ auf ein spannendes Aufeinandertreffen, zwischen Holmes und seinem Rivalen, hoffen. Ruhig aber doch mit kleinen Andeutungen geht die Geschichte los, doch was uns der Autor nach den ersten Minuten zumutet ist wirklich dürftig. Nicht nur das ein völlig sinnloser Mord stattfindet, auch der weitere Verlauf überzeugt nicht. Vom Finale ganz zu schweigen. Dümmliche Dialoge und ein viel zu albern gespielter Straker machen aus dieser Folge eine Geduldsprobe. Am Ende sagt Holmes, das er keine Fälle mehr lösen möchte, so als wäre es die letzte Folge. Wozu das? Bereits zur Herausgabe gab es eine Vorankündigung für die nächsten Folgen. Dadurch das die Hörer wissen, dass es weiter geht, hat die hochtrabende Ankündigung von Holmes keinerlei dramatisches Gewicht. Fall 35 bietet mäßigen Spaß, der die eher mittelmäßige Staffel aus 2017 eher mau statt gekonnt abschließt.

Regie? Regie? Herr Naumann? Hmm, scheint nicht da zu sein! Es tut mir leid in Ironie zu verfallen, aber wenn die Schauspieler völlig frei agieren dürfen und nie zurückgenommen werden, damit die Spannung steigt und es nicht zu albern wird, entsteht leider unweigerlich das Gefühl, das es keine Regie gibt. Alexis Krüger als nerviger Gegenspieler „Straker“ wird von Minute zu Minute schlimmer. Das „Stalker“ ein wahnsinniger ist, ist keine Entschuldigung für völlig überzeichnete Darbietungen. Genau diese machen nämlich die Gefährlichkeit zu Nichte. Es entsteht keinerlei Spannungsbogen. Ein Hauch mehr Ernsthaftigkeit hätte gereicht und der Fall wäre nicht nur mysteriöser, sondern auch deutlich spannender. Die Schwächen des Scripts werden aber leider durch diese Art von Darbietung verstärkt, statt durch gutes Schauspiel mehr zu machen, was durchaus möglich wäre. Ein sehr kleiner Trost ist die wohl letzte Rolle vom 2016 verstorbenen Arne Elsholtz. Die deutsche Stimme von Tom Hanks schaut in einer kurzen Szene herein und beweist, das auch ganz normal geschauspielert werden kann. Er überzeugt auch mit wenig Text.

Natürlich reicht es nicht, ein mäßiges Drehbuch und überdrehte Schauspieler zu nutzen, auch recht seichte Musik wird noch oben drauf gepackt. Zugegeben, die Musik ist in den meisten Folgen dieser Serie eher mau, aber hier wirkt die Auswahl noch seltsamer als in anderen Folgen. Während Rode und Groeger eine düstere, spannende Grundstimmung aufbauen wollen, kommt ein ruhiges Gefiedel oder andere „Klänge“ hinzu, die genau diese Stimmung zerstören. Warum wird die Musik nicht als Spannungsmittel benutzt?

Fazit: Seichtes Script mit vermutlich seichter Regie und überdrehtem Gegenspieler. Ein trauriges Ende einer eher durchwachsenen Staffel. Bleibt zu hoffen, dass die Folgen aus 2018 besser werden!



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