Gruselkabinett (123) "Die Zeitmaschine"

Vorlage: H. G. Wells
Hörspielbearbeitung: Marc Gruppe
Produktion und Regie: Marc Gruppe
Stephan Bosenius
Format: 1 CD
Länge: ca. 58 Min.
Herausgabe: 28. Juni 2017



Inhalt

1894 im viktorianischen England: Die beiden Gäste des Zeitreisenden staunen nicht schlecht, als der Wissenschaftler ihnen eröffnet, dass seiner Meinung nach, die Zeit lediglich die vierte Dimension darstellt und er selbst zudem eine Maschine konstruiert habe, mit der es zukünftig möglich sein soll, sich vor und zurück durch die Zeit zu bewegen!


Besetzung
Rolle Sprecher
Filby Claus Thull-Emden
Gregson Matthias Lühn
Der Zeitreisende Sascha von Zambelly
Mrs. Watchett Marianne Mosa
Weena Annina Braunmiller-Jest
u. a.

(P) + © 2017, Titania Medien GmbH, Hilden


Kommentar - Detlef Kurtz

„Die Zeitmaschine“ ein Klassiker, nicht nur als Buch, sondern auch als Film. Entsprechend hoch sind die Erwartungen. Was die Ohren zu hören bekommen, ist aber ein kleiner Sonntagspaziergang. Das Hörspiel ist atmosphärisch, keine Frage, aber es gelingt Marc Gruppe nicht, die spannenden Momente ein wenig mehr hervorzuheben. Die Geschichte verliert sich in zu viel Ich-Erzählung. Dieser Stil entschärft nicht nur die unheimlichen Momente, auch die Spannung verliert ihre Wirkung. Die Vorlage hätte genug Raum für eine wirklich beklemmende und düstere Atmosphäre gehabt, doch leider springt der Funke aus dem Roman nicht ins Hörspiel.

Die Besetzung ist gut gelungen. Die bekannten Figuren erwecken durch angenehme Stimmen zum Leben. Das Zueinander ist gegeben, was bei Einzelaufnahmen sicherlich auch nicht immer einfach ist. Die Regie hat hier solide Arbeit geleistet. Die Schauspieler sorgen dafür, dass diese Produktion sicherlich gefallen wird, auch wenn sie weit hinter den Erwartungen zurückbleiben muss.

Zahlreiche Geräusche sorgen für das richtige Ambiente. Auf Details wird geachtet, nicht aber auf das richtige Verhältnis. Die Zeitreise, eines der Höhepunkte der Geschichte, hätte etwas länger und vielleicht auch einen Hauch lauter sein dürfen. Die vielen Geräusche verpuffen in der vorliegenden Abmischung, was sehr schade ist.

Fazit: Leider wurde hier die Chance vertan etwas richtig einprägsames zu schaffen. Die düstere Atmosphäre wird nur sehr seicht angedeutet. Das Tempo wird durch zu viel Ich-Erzählung zu stark rausgenommen. Die guten Leistungen retten das Stück nicht, es bleibt hinter den Erwartungen zurück!



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