Gruselkabinett (68) "Die Legende von Sleepy Hollow"

Vorlage: Washington Irving
Hörspielbearbeitung: Marc Gruppe
Produktion und Regie: Marc Gruppe
Stephan Bosenius
Format: 1 CD (13 Tracks)
Länge: 70:21 Min.
Herausgabe: 12. Oktober 2012



Inhalt

An den Ufern des Hudson Rivers befindet sich ein von den Einwohnern des beschaulichen Städtchens Tarrytown gemiedenes Tal, welches Sleepy Hollow genannt wird. Dort ist es, zumindest der Meinung der niederländischen Siedler nach, nicht geheuer, denn der Geist eines hessischen Söldners wurde schon einige Male als grauenvoll anzuschauender kopfloser Reiter dort gesichtet. Auch der neue Dorfschullehrer Ichabod Crane hört schon bald nach seiner Ankunft von diesen Spuk-Geschichten...


Besetzung
Rolle Sprecher
Erzähler Hasso Zorn
Ichabod Crane Jens Wawrczeck
Nathan van Holten Filipe Pirl
Jost van Winkel Konrad Bösherz
Baltus van Tassel Hans-Jürgen Dittberner
Katrina van Tassel Anna Grisebach
Hans van Ripper Wilfried Herbst
u. a.

(P) + © 2012, Titania Medien GmbH, Hilden


Kommentar - Detlef Kurtz

Ein neuer Lehrer kommt in die Stadt. Er verliebt sich in eine Schönheit und wird, ganz ohne es zu wollen, zum Gespött verschiedener Figuren. Und dann ist da noch das Gerücht um den kopflosen Reiter…

Mit der gleichnamigen Verfilmung hat die Umsetzung nichts zu tun. Titania Medien stützt sich natürlich auf den Originalroman. Zum Nachteil von Fans von schaurigen Abenteuern. Es dauert sehr lang, bis auch nur ein Hauch von Grusel verbreitet wird. Die ersten 30 Minuten sind sogar recht albern und eher eine Art lockere Komödie, erst danach fängt sich die Inszenierung und bietet eine leicht schaurige Atmosphäre. Warum der humorige Teil einen so großen Teil der Vertonung einnehmen muss, bleibt allerdings ein Rätsel.

Jens Wawrczeck mimt den verliebten Lehrer. Die Figur wirkt unbeholfen, was der hellen und gern auch mal komödienhaften Stimmenfärbung, von Herrn Wawrczeck zugutekommt. Freunde der drei ???, wo er seit über 30 Jahren Peter Shaw seine Stimme leiht, oder von Spenc, aus „King of Queens“, werden voll auf ihre Kosten kommen und ihre Lieblingsstimme in einer durchaus gut gespielten anderen Rolle erleben. Die anderen Sprecher der Besetzung müssen sich aber nicht hinter ihm verstecken. Alle kennen ihre Texte. Die Emotionen wie Hass, Liebe oder Angst werden glaubhaft herübergebracht.

Zahlreiche Geräusche untermalen die ruhige Szenerie. Die lockere Atmosphäre wird durch fröhliche Orchestermusik unterstrichen. Allein durch diese ruhige Art, entsteht kaum ein schauriger Moment, erst kurz vor Schluss ändert sich dies.

Fazit: Flaue Angelegenheit. Die guten Sprecher überzeugen, aber die Geschichte hätte wirklich mehr Tempo und ein wenig mehr Ernsthaftigkeit vertragen. Nicht schlecht, aber nur die letzten 20 Minuten ein wenig unheimlich.



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