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Sabine Kuegler

»Dschungelkind« (gelesen von Sabine Kuegler)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Sabine Kuegler
Regie: Vera Teichmann
Format: 3 CDs
Länge: ca. 240 Min.
Herausgabe: Februar 2005
ISBN: 3-8291-1525-3
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Klappentext

Sabine Kueglers Geschichte beginnt, als sie mit fünf Jahren als Tochter deutscher Sprachforscher und Missionare nach West Papua kommt. Die Faimilie lebt mitten im Urwald mit dem Fayu-Stamm, der für Kannibalismus und unvorstellbare Brutalität steht. Für die heranwachsende Sabine ist der Stamm Teil ihrer selbst, ihres Lebens. Sie ist keine Deutsche mehr, kein weißes Mädchen aus Europa, sie wird eine Eingeborene, die schwimmt und jagt, fühlt und handelt wie eine Fayu.

Hörbuchrechte - © 2005, Universal Classic & Jazz (Deutsche Grammophon)

Rezension

In Dschungelkind schwelgt die Autorin – die das Hörbuch selbst vorträgt – in Kindheitserinnerungen und erzählt ihre persönliche wahre Geschichte nach. Detailliert wird über das Leben im Urwald, dessen Gefahren, aber auch dessen Vorteile berichtet. Die kulturellen Unterschiede zwischen Weißen und Eingeborenen kommen dabei auch nicht zu kurz. Schließlich kommt es zur Rückkehr und den Anpassungsproblemen: Wie kommt eine junge Frau, die im Urwald aufgewachsen ist, mit unserer Zivilisation zurecht? Die Handlung ist bis zur letzten Minute interessant.

Die Art der Lesung ist der dicke Minuspunkt der Produktion. Im Inlay wird zwar erwähnt, das es eine Regie gegeben hat, doch das mag der Hörbuchfan, nach wenigen Minuten, nicht glauben. Die Betonungen sitzen selten. Die Produktion gleicht einer Grundschullesung, vergleichbar mit der Leistung, die Dieter Bohlen in seinen Hörbüchern abgegeben hat. Dies ist kein Fehler von Frau Kuegler, denn für das richtige Tempo muß die Regie sorgen.

Ist sie dennoch hörbar? Ja, denn – wie gesagt – die Erzählung ist spannend, auch wenn ein wenig mehr Regie dieser Produktion wirklich sehr gut getan hätte.

Fazit: Eine sehr unterhaltsame Geschichte, die an der Vortragsart kränkelt. Etwas mehr Regie hätte aus dieser Lesung mehr machen können, was die eindrucksvolle Geschichte auch verdient hätte. Wer Profi-Lesungen kennt, wird evtl. enttäuscht sein. Es empfiehlt sich beim Buchhändler kurz reinzuhören.