Jazzkeller: Das neue Hörspielmusik-Album von Andris Zeiberts
Theodor Storm

»Bulemanns Haus« (gelesen von Joachim Kerzel)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Joachim Kerzel
Regie: Holger Michel
Format: 1 CD (9 Tracks)
Länge: ca. 46 Min.
Herausgabe: Februar 2006
ISBN: 3937639012
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Klappentext

Eine norddeutsche Küstenstadt im ausgehenden 18. Jahrhundert. Der rücksichtslose Herr Bulemann, Sohn eines gerissenen Pretiosenhändlers und Pfandverleihers, zieht nach dem Tode seines Vaters in dessen unheimliches Haus, in dem er alleine mit der alten Wirtschafterin Frau Anken und zwei Katzen lebt. Als ihn seine ungeliebte Halbschwester um Hilfe für ihren todkranken Sohn Christoph bittet, wirft Herr Bulemann sie raus. Kurz darauf stirbt Christoph. Doch dann geschieht etwas Seltsames...

Hörbuch - © 2006 Pangea Productions

Rezension

Das zweite Hörbuch aus dem Hause Pangea Productions bietet kurzweilige Unterhaltung. Die Spuknovelle von Theodor Storm wird durch die Stimme von Joachim Kerzel (Erzähler bei John Sinclair / Stimme von Jack Nicholson) lebendig. Durch dezente, aber gekonnte Betonung wird Spannung aufgebaut. Die Geschichte selbst steigert sich von extrem harmlos bis hin zum dezenten klassischen Grusel. Die Gänsehaut wird durch durchdringende Betonung und gut formulierten Sätzen und nicht etwa durch Splatter-Szenen erreicht.

Joachim Kerzel, der auch schon zahlreiche andere Lesungen vorgetragen hat, überzeugt einmal ganz anders. Es wird nicht gespielt, wie z. B. bei Lübbe Audio, es wird einfach gut gelesen. Der Unterschied ist, dass die Sätze eine gemütlichere Atmosphäre schaffen, die das Zuhören einfacher macht, da nicht durch den Text gehetzt wird.

Die Tonqualität ist gut, allerdings stört ein wenig das es kein Intro gibt und Herr Kerzel selber sagen muß, das er – in der dritten Person – die Novelle vorliest. Ein Vor- und Abspann würde der Produktion gut tun...

Das Titelbild ist dezent, aber unterstreicht die Grundstimmung der Geschichte. Das Inlay enthält alle Daten zur Produktion und die Biografie von Autor und Sprecher.

Fazit: Die Gruselnovelle erzeugt klassische Gruselstimmung. Eine Lesung die durch die richtige Betonung lebt, aber dabei nicht übertreibt. Ein kurzweiliges Hörvergnügen für Gruselfans!