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Arnaldur Indridason

»Frostnacht« (gelesen von Frank Glaubrecht)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Frank Glaubrecht
Regie: Kerstin Kaiser
Format: 4 CDs
Länge: ca. 253 Min.
Herausgabe: Juni 2007
ISBN: 978-3-7857-3290-8
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Klappentext

Die Leiche eines Kindes wird in der Parkanlage eines Wohnblocks entdeckt. Es ist ein frostiger Januartag, und die herbeigerufenen Beamten der Kripo Reykjavik sind schockiert: Der kleine, dunkelhäutige Junge liegt mit dem Gesicht nach unten, im eigenen Blut festgefroren, offenbar brutal ermordet. Erlendur, Sigurdur Öli und Elinborg nehmen die Ermittlungen auf fördern grausame Ereignisse aus der Vergangenheit zutage. Während eisige Stürme das Leben auf der Insel lahm legen, wird Kommissar Erlendur zudem von schlimmen Erinnerungen geplagt ...

© und (P) der Hörbuchfassung 2007 by Lübbe Audio

Rezension

Der erste Satz, der während des Hörens mir in den Sinn kommt, ist: Ruhig und interessant, aber nie richtig langweilig! Nachdem „Kältezone“ nicht überzeugen konnte, weil die Handlung nicht in fahrt kam und die Krimielemente auf ein Minimum reduziert wurden, bietet „Frostnacht“ erfreulicherweise wieder mehr Erlendur-Stoff. Die Geschichte setzt erneut auf Kriminologie. Es entsteht ein interessanter Fall. Bis auf CD-2 ist das Tempo der Geschichte hoch und Langweile entsteht nicht. Die erwähnte zweite CD schweift ein wenig von den Ermittlungen ab und zeigt auch die sozialen Umfelder der Figuren, was nicht unbedingt negativ ist, aber die Handlung etwas in die Länge zieht.

Frank Glaubrecht hat besonders am Anfang mit seiner Stimme zu kämpfen. Er ist hörbar stark erkältet, jedoch bessert sich dies im Verlauf der Handlung. Betonungen sitzen und auch das Tempo stimmt. Besonders die Verhörszenen, zwischen dem Ermittlerteam und den Kindern (CD 4), ist gut gelungen. Schade ist das auch diesmal die Regie Aussprachefehler zulässt, so wird z. B. aus „Reykjavik“ ein „Raykjavik“, das hätte verhindert werden können.

Das Design passt wunderbar zum Handlungsort, auch wenn es – wie immer – über den eigentlichen Inhalt eigentlich nichts aussagt. Die CDs sind mit verschiedenen Kapiteln versehen, um ein schnelles Weiterhören zu ermöglichen.

Fazit: Sehr viel interessanter und unterhaltsamer als die letzte Erlendur-Lesung. Die Lesung regt durch eine gute Mischung von leichter sozialer Kritik und Krimielementen zum Nachdenken an.