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Arnaldur Indridason

»Todesrosen« (gelesen von Frank Glaubrecht)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Frank Glaubrecht
Regie: Thomas Krüger
Format: 4 CDs
Länge: ca. 263 Min.
Herausgabe: Juni 2008
ISBN: 978-3-7857-3561-9
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Klappentext

In einer hellen isländischen Sommernacht wird die nackte Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Sie liegt auf dem mit Blumen geschmückten Grab des isländischen Freiheitskämpfers Jón Sigurdsson. Kommissar Erlendur und seine Kollegen finden schnell heraus, dass es sich bei der Toten um eine Drogenabhängige handelt. Was aber sollte mit dieser Inszenierung erreicht werden? Die Ermittlungen erweisen sich als heikel, denn namhafte Persönlichkeiten gehören zum Kreis der Verdächtigen...
[Hörprobe @ Luebbe.de]

© und (P) der Hörbuchfassung 2008 by Lübbe Audio

Rezension

Zugegeben, die Handlung bietet reinste Klischees, aber dennoch gelingt es Arnaldur Indridasson eine interessante Krimihandlung zu zaubern. Obwohl es bereits das 8. Hörbuch ist, sei gesagt, dass die Romane nicht chronologisch als Hörbuch erscheinen. „Todesrosen“ ist der zweite Erlendur-Krimi und somit müssen sich Erlendur und seine Kollegen anstrengen, um den Mörder auf die Schliche zu kommen, weil sie noch keine große Erfahrung mit Morden haben. Der Roman bietet – neben der Krimihandlung – auch einen Einblick in Erlendurs Probleme. Wie „Wallander“, so ist auch Erlendur, ein Mann, der zwar gut ermitteln kann, aber im privaten Leben kein großes Glück hat...

Wie schon die letzten Erlendur-Abenteuer, so wurde auch diesmal wieder Frank Glaubrecht (dt. Stimme von Pierce Brosnan und Kevin Costner) verpflichtet. Auf der 1. CD ist Herr Glaubrecht ein wenig heiser und hat eine leicht angegriffene Stimme, aber erfreulicherweise bessert sich dies auf CD 2 – 4 zu einem normalen Ton. Die Betonungen sitzen und das Tempo stimmt. Durch die Interpretation von Frank Glaubrecht gewinnt der sonst eher durchschnittliche Roman und wird zu einem spannenden und kurzweiligen Vergnügen.

Kein Vergnügen ist die wabbelige Verpackung. Statt – wie früher – die CDs in stabilen Jewel-Boxen zu liefern, stecken sie in ein Digipak. Das sieht schick aus, bietet aber schöne Staub-Angriffsflächen und ist auch nicht so standhaft. Eine stärkere Pappe wäre wünschenswert.

Die Tonqualität ist gut. Die Kapiteleinteilung scheint dem Zufall überlassen. Neue Kapitel, oder Szenenwechsel, haben keinen neuen Track. Ein pausieren und leichtes Weiterhören, wird hier leider erschwert. Etwas mehr liebe zum Detail bitte!

Fazit: Ein guter Krimi, in einer Verpackung, die etwas stabiler sein könnte. Die Leistung von Frank Glaubrecht trösten über von Klischee behafteten Roman hinweg und sorgt für gute und kurzweilige Krimiunterhaltung.