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Sarah Lark

»Das Lied der Maori« (gelesen von Ranja Bonalana)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Ranja Bonalana
Regie: Kathrin Weick
Format: 6 CDs
Länge: ca. 441 Min.
Herausgabe: Mai 2008
ISBN: 978-3-7857-3554-1
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Klappentext

Neuseeland, 1893: William Martyn ist gebildeter und kultivierter als die übliche Klientel, die es auf der Suche nach Gold nach Queenstown verschlägt. Kein Wunder, denn Will ist der Sohn irischer Landadeliger. Die temperamentvolle Elaine verliebt sich in ihn, und er scheint nicht abgeneigt. Doch dann kommt Kura-Maro-Tini zu Besuch, Elaines Cousine und Halb-Maori, deren exotische Schönheit Freizügigkeit William sofort erliegt...

© und (P) der Hörbuchfassung 2008 by Lübbe Audio

Rezension

„Das Lied der Maori“ bietet Herz-Schmerz-Unterhaltung der besten Sorte. Bevor Elaine nach Queenstown kommt, erlebt sie die Hölle, in Form eines brutalen Mannes, der ihr ein völlig falsches Bild von Liebe vermittelt. Die überdeutlichen Beschreibungen am Anfang sind nicht jedermanns Sache, erklären aber auf unheimliche und eklige Weise, wieso Elaine so schüchtern ist. Sie flieht von ihrem Zuhause und trifft auf William Martyn, doch in Queenstown holt sie bald die Vergangenheit ein...
Der Roman bietet die gesamte Palette. Es gibt eine Figur, die es – besonders am Anfang – nicht schlechter hätte treffen können. Allerdings sei die Frage erlaubt, ob unbedingt das „Erobern“ von Frauen so deutlich gezeigt werden muß. Nach einer quasi Vergewaltigung nimmt der Roman eine etwas normalere und ruhige Gangart an, um dann wieder Probleme aufzuzeigen, die es der Hauptfigur nicht leicht macht wirklich glücklich zu werden.

Die Handlung wird von Ranja Bonalana, der deutschen Stimme von René Zellweger, vorgetragen. Sie ist auch in Hörspielen (Wendy als Wendy) zu hören. Sie laß schon mehrere Hörbücher und auch in dieser Produktion ist es eine Freude sie zu hören. Die liebe Stimme hat allerdings den Nachteil – ähnlich wie bei Joseline Gassen – das brutale Szenen ein wenig an ihrer Wirkung verlieren, weil sie unfreiwillig sanft vorgetragen werden. Der Ablauf der Geschichte wird gut erzählt, bietet aber keine großen Überraschungen, da es viele ähnliche Romane auf den Markt vorhanden sind.Dank der Wandlungsfähigkeit, klingen aber die bösartigen Figuren auch wirklich bösartig, weshalb das kleine Manko schnell vergessen ist. Die Betonungen sitzen zu jeder Zeit und nie ist eine Art Ermüdungserscheinung zu hören. Die Figuren bekommen alle ihre eigene Note und ehe man sich versicht, ist man mit dem Hörbuch durch.

Als Verpackung wurde wieder ein Digipak gewählt. Die CDs stecken in Papp-Taschen und ein Inlay gibt es nicht, da alle Informationen auf der Verpackung selbst gedruckt wurden. Eine gute Tonqualität und eine ausreichende Kapiteleinteilung sind vorhanden.

Fazit: Ein Schicksalsroman, der viel dramatisches bietet, aber auch nicht mehr. Die Interpretation von Ranja Bonalana sorgt aber dafür, das der Hörer gut unterhalten wird.