Jazzkeller: Das neue Hörspielmusik-Album von Andris Zeiberts
Ken Follett

»Die Tore der Welt« (gelesen von Joachim Kerzel)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Joachim Kerzel
Regie: Katie Schaefer
Format: 12 CDs
Länge: ca. 924 Min.
Herausgabe: Oktober 2008
ISBN: 978-3-7857-3695-1
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Klappentext

England im Jahre 1327. Es ist der Tag nach Allerheiligen. In der Stadt Kingsbridge trifft sich im Schatten der Kathedrale das Volk. Vier Kinder werden im nahe gelegenen Wald Zeugen eines tödlichen Geheimnisses...

Dieses Set enthält außerdem:
- Die Säulen der Erde (12 CDs)

Buch © 2007 by Ken Follett
Hörbuch © 2008 by Lübbe Audio

Rezension

„Die Tore der Welt“, ist die Fortsetzung von „Die Säulen der Erde“. Wir erleben die Nachkommen und andere neue Figuren, die erneut Schicksalsschläge erleiden müssen, oder einfach nur um ihr Recht kämpfen müssen. Die Fortsetzung ist weniger dramatisch, aber dafür ungewöhnlich stark auf Mißhandlung spezialisiert. In der ersten Hälfte gibt es kein Kapitel ohne Sex, von normaler Liebe, bis zur Vergewaltigung, oder gekauften Sex ist alles dabei. Etwas weniger wäre genauso unterhaltsam. Wer also einen spannenden Anfang, wie in „Säulen der Erde“ erwartet, wird ihn nicht bekommen. Neben den Sexkaparden geht es um den Bau einer nötigen Brücke und natürlich fehlen auch die Intrigen nicht…

Der Roman wird erneut von Joachim Kerzel gelesen, der vor über 10 Jahren auch den Vorgänger zum Besten gab. Herr Kerzel klingt inwzischen ein wenig tiefer, aber die Stimme fasziniert noch immer und lässt die Geschichte zum Leben erwecken, wie es kaum eine andere vermag. Die Betonungen sitzen und zu keinem Zeitpunkt wird lieblos dahin gelesen. Zwischendruch ist die Stimme allerdings etwas heiser, das hätte die Regie durch mehr Pausen evtl. beheben können.

Musik wird nur am Anfang und Ende eingespielt. Während der Vorgänger inlationär bei jedem Kapitelwechsel eine Melodie bot. Das vorliegende Hörbuch wird im vorliegenden CD zusammen mit „Säulen der Erde“ präsentiert. Die CDs stecken in einem stilvollen Digipak. Weniger schön ist, das es keine Trays gibt und die CDs in kleinen Taschen geschoben wurden. Wer beim Rausnehmen nicht aupasst, könnte Kratzer auf der jeweiligen CD hinterlassen.

Fazit: Interessante Figuren, allerdings wird Sex in allen Varianten präsentiert, wer mehr Tiefe von der Fortsetzung erwartet, sollte sie sich evtl. nicht zulegen. Das Intrigenspiel und die Planungen zum Bau der Brücke und die wundervolle Interpetation von Joachim Kerzel entschädigen für die Hormonauswüchse von Follett.