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John Christopher

»Tripods 3: Der Untergang der dreibeinigen Monster« (gelesen von Torsten Michaelis)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Torsten Michaelis
Regie: Dirk Kauffels
Format: 4 CDs
Länge: 283 Min.
Herausgabe: Juni 2006
ISBN: 978-3-7941-8586-3
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Klappentext

Der Kampf der Rebellen gegen die Beherrscher der Erde geht in die letzte Runde. Will und seinen Freunden gelingt es, einen der außer-irdischen Unterdrücker gefangen zu nehmen und so mehr über die Verhaltensweisen der fremdartigen Kreaturen zu erfahren. Der Angriff auf die drei Hauptstädte der Tripods steht bevor.

© 1967 by John Christopher
Hörbuch © 2006, Patmos Verlag GmbH & Co. KG - Düsseldorf (heute: Sauerländer)

Rezension

Der Kampf gegen die „Dreibeinigen Herscher“ geht in die entscheidende Runde. Doch wie kann die Übermacht der außerirdischen Besetzer überhaupt besiegt werden. Die Informationen, die aus der goldenen Stadt durch Will besorgt worden, sind nur ein Teil, um endlich wieder frei und ungezwungen auf der Erde leben zu können…

Der 3. Roman ist zugleich auch der Abschluss der spannenden Trilogie. Ein wenig seltsam ist dabei das der Autor seine eigenen Regeln bricht. Kurzzeitig entsteht der Gedanke, das ein Ghostwriter mitgeholfen hat. In einem Kapitel wird erwähnt das es grundsätzlich keine Morde und andere Gewalttaten mehr gibt, was ja durch die Weihe verhindert wird, in einem anderen Kapitel wird erwähnt das in bestimmten Regionen Mörder verurteilt werden. Neben dieser Ungereimtheit bietet das letzte Abenteuer aber eine Vielzahl spannender Augenblicke. Es wird nicht nur auf Action gesetzt. Fragen werden aufgeworfen. Sie lassen bereits erkennen, das die Befreiung nicht zeitgleich auch für Frieden auf der Erde sorgt. Beeindruckend ist besonders der Abschluß, denn die Herscher hatten ja einen Grund für die Programmierung der Menschheit. Die Helden stehen vor einer neuen unlösbaren Aufgabe. Ein echtes Happy-End sieht anders aus, aber gute SF wäre nicht gute SF, wenn kein Spiegel der Gesellschaft hochgehalten würde.

Die Interpretation von Torsten Michaelis sorgt für eine Gänsehaut. Eindringlich und mit viel Spielfreude haucht er allen Figuren ein letztes Mal Leben ein. Jede Betonung, auch das Tempo, wird der jeweiligen Stimmung in den Kapiteln angepasst. Langeweile kann nicht aufkommen. Die Darbietung ermöglicht das Eintauchen in die Geschichte, die durch Einsatz von sporadisch gesetzten Effekten und Musik zusätzlich an Spannung gewinnt. Unangenehm fällt nichts ins Gewicht, nur die traurige Gewissheit, das dieses Hörbuch leider das Letzte ist, was den Genuss dieser guten Lesung aber nicht schmälert.

Die 4 CDs werden in einer üblichen CD-Box geliefert. Das Titelbild ist genauso trashig wie zuvor. Schade das nicht ein ansprechenderes Design und Motiv gewählt wurde. Rein vom Äußeren würde niemand eine so gute und temporeiche Produktion erwarten. Die Tonqualität ist durchgängig gut.

Fazit: Der große entscheidende letzte Angriff ist ebenso unterhaltsam wie die ersten beiden Hörbücher. Ein gelungenes Ende, mit einem leichten Nachgeschmack, da das Happy-End eigentlich keins ist und erneut zum Nachdenken anregt. Für Fans klassischer Science-Fiction wärmstens zu empfehlen.