Jazzkeller: Das neue Hörspielmusik-Album von Andris Zeiberts
John Grisham

»Theo Boone 1: Der unsichtbare Zeuge« (gelesen von Oliver Rohrbeck)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Oliver Rohrbeck
Regie: Johanna Steiner
Format: 4 CDs
Länge: ca. 292 Min.
Herausgabe: November 2010
ISBN: 978-3-8371-0738-8
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Klappentext

Verbrecher aufgepasst – Theo Boone ermittelt! Theo Boone, Anwaltssohn mit ausgeprägtem Sinn für Recht und Gerechtigkeit, löst die schwierigsten fälle – und er ist erst dreizehn! Als in seinem Heimatstädtchen im Süden der USA ein aufsehenerregendes verbrechen geschieht, ist Theo wie elektrisiert- endlich kann er aus nächster Nähe einen großen Prozess verfolgen. Es scheint das perfekte Verbrechen zu sein, und schnell zeichnet sich ab, dass der Angeklagte seiner gerechten Strafe entkommen wird. Doch niemand hat mit Theo gerechnet. Er allein weiß, dass es einen Augenzeugen gibt…

Buchrechte © 2010 by Belfry Holdings Inc.
deutsche Ausgabe © 2010 Wilhelm Heyne Verlag - München
Hörbuch © 2010, Random House Audio

Rezension

Theo Boone ist Sohn von zwei Anwälten. Sein großer Traum ist es selbst einmal für Recht und Gesetz einzustehen. Schon jetzt berät der Junge seine Schulkollegen. Während ein spannender Mordfall vor Gericht verhandelt wird, bekommt Theo einen wichtigen Augenzeugen für diesen Fall präsentiert. Was ist jetzt zu tun? Gerichte funktionieren nicht wie im TV. Zeugen werden nicht einfach so als Überraschungsgast präsentiert. Aber wie diese wichtige Person in den Prozess bringen?

Mit dieser durchaus cleveren Figur wagt John Grisham seinen Einstand als Jugendbuchautor. Wer jetzt glaubt, dass dieser Roman zu langatmig ist, weil Herr Grisham in seinem Bestsellern für Erwachsene auch immer mal gern ausholt, der irrt. Die Handlung ist von Anfang bis Ende sehr unterhaltsam. Das Tempo wird langsam und mit viel Liebe aufgebaut. Wer hört, der lernt auch wie das echte Rechtssystem funktioniert. Das Fälle nicht so ablaufen wie im Fernsehen, wird mehr als einmal betont. Absolut echt wirken die Figuren aber nicht. Der Junge wirkt ein wenig zu glatt. Er scheint kaum Fehler zu haben. Probleme hat er auch keine. Die Eltern sind gleich beide Anwälte und natürlich weiß der kleine auch schon sehr viel. Etwas mehr Kanten wären schon nett gewesen, nichtsdestotrotz macht es Spaß dieser Geschichte zu lauschen. Altklug wirkt er nie, sodass junge als auch alte Hörfans Spaß an der Handlung haben können.

Für die Lesung wurde erstmals nicht Charles Brauer verpflichtet. Das liegt natürlich daran, das es kein Erwachsenroman ist und ein Junge im Mittelpunkt steht. Oliver Rohrbeck, am besten bekannt als Justus Jonas von „Die drei ???“, konnte für diese Reihe gewonnen werden. Er trägt die Handlung ruhig und mit der nötigen Fantasie vor. Jede Figur bekommt eine eigene Note, es wird aber nicht zu sehr übertrieben. Es ist eine Lesung, wobei die wörtlichen Reden natürlich ein wenig gespielt werden. Es gibt keine Schnitzer oder Ermüdungserscheinung. Ein Hörgenuss für alle Altersklassen ist daher vorhanden.

Die Tonqualität lässt ein wenig grübeln. Die Lautstärke ist unter dem gewohnten Pegel. Ein Nachregeln nach oben, um eine normale Lautstärke zu bekommen, ist nötig. Allerdings geht dies nicht auf die Qualität als solches. Es gibt kein unangenehmes Rauschen. Die Kapitel sind gut gesetzt.

Fazit: Für aller Nachwuchsanwälte und Freunde unterhaltsamer Jugendromane. Viel Action gibt es nicht, aber die Ausführungen und wie der Junge in den Fall hineinschlittert ist spannend und abwechslungsreich. Eine klare Hörempfehlung. Eine Lesung, die nicht nur Kindern gefallen wird!