Jazzkeller: Das neue Hörspielmusik-Album von Andris Zeiberts
Joy Fielding

»Das Herz des Bösen« (gelesen von Anneke Kim Sarnau)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Anneke Kim Sarnau
Regie: Martin Freitag
Format: 6 CDs
Länge: ca. 418 Min.
Herausgabe: August 2012
ISBN: 978-3-86717-881-5
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Klappentext

Auch das schönste Luxushaus in Brooklyn kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Valerie Rowes Leben aus den Fugen geraten ist: Ihr Mann Evan hat sie wegen einer jüngeren Frau verlassen, und ihre pubertierende Tochter Brianne droht ihr völlig zu entgleiten. Dann gerät Valerie auch noch in die absurde Situation, gemeinsam ein Wochenende mit ihrem Exmann, seiner neuen Verlobten und Brianne in der Wildnis zu verbringen. Valerie ahnt nicht, dass es kurz vorher zu einer rätselhaften Mordserie in der Gegend gekommen ist – und eine blutige Spur die Wälder durchzieht, die auch ihren Weg kreuzen wird ...

** Hörprobe von Der Hörverlag **

Hörbuch © 2012, Der Hörverlag, in der Verlagsgruppe Random House Audio GmbH

Rezension

Ein junges Mörderpärchen, aus der reinen Lust zu töten geht um. Sie bringen ältere Leute, die abgeschieden in Wäldern leben, um. Eine Mutter und ihre Tochter machen einen Ausflug und dieser führt sie ebenfalls in einen Wald…

Joy Fielding bietet einen etwas ungewöhnlichen Thriller. Der Anfang ist sehr blutrünstig und stellt die Bösen, ein junges Paar, vor. Detailliert wird die Tat geschildert. Einen kurzen Moment später wird eine streitbare Familie vorgestellt. Eine Ex-Frau, die sich mit der Geliebten ihres Mannes auseinandersetzen muss, damit sie ihre Tochter nicht verliert. Die recht zickige Tochter, der gleichgültige Ehemann und weitere Protagonisten werden vorgestellt. Es fehlt nicht viel zur Dokusoap, doch die Dialoge sind durchaus unterhaltsam gestaltet. Das Tempo wird drastisch zurückgefahren und die Beziehungen der Figuren erklärt. Ab der 4. CD steigt die Spannung, allerdings nicht wie in einem Thriller, sondern wie in einem B-Movie-Horrorfilm.

Anneke Kim Sarnau ist ein Lichtblick. Ihr ist es zu verdanken, das auch die belanglosen Kapitel interessant bleiben. Sie kann die Schwächen des Romans natürlich nicht gänzlich ausgleichen, aber es macht Spaß ihrer Interpretation zu folgen. Die Regie hat allerdings versäumt auf einen einheitlichen Stil zu achten. Mal wird intensiv gespielt, mal wird gut betont gelesen. Das gilt nicht nur für die Beschreibungen, sondern auch für die Dialoge.

Das Set wird in einer CD-Box serviert. Ein kleines Inlay ist beigelegt. Das Covermotiv fängt die Stimmung und die Bedrohung, die es am Anfang und Ende des Romans gibt, wunderbar ein. Die Tonqualität ist durchweg sehr leise, aber nachregeln am CD-Player regelt dies ohne Probleme.

Fazit: Am Anfang und am Ende einen Thriller, dazwischen sehr künstlicher Familienstress, der fast schon die Qualität einer Dokusoap erreicht.