Inhalt
Kain wollte geliebt werden wie Abel. Wollte die gleiche Anerkennung von Gott wie Abel.
Doch er war nicht bereit, dafür die gleichen Opfer wie sein Bruder darzubringen.
Dieselbe Demut. Dieselbe Güte. Stattdessen wählte er einen anderen Weg.
Besetzung |
Rolle |
Sprecher |
Erzählerin |
Alexandra Lange |
Kain |
Marios Gavrilis |
Abel |
Patrick Baehr |
Adam |
Peter Flechtner |
Eva |
Cathlen Gawlich |
Gott |
Engelbert von Nordhausen |
Satan |
Konrad Bösherz |
© 2023 Holysoft GmbH
Kommentar - Detlef Kurtz
Die bekannte Geschichte über zweier Brüder, die nicht friedlich miteinander leben konnten, bis einer den anderen ermordete.
Nach der ersten Folge, die wirklich viele Elemente aus der Bibel nutzte, wird hier mit viel Fantasie und ohne Rücksicht auf die damalige Zeit, eine Geschichte präsentiert, wo sich Figuren wie heute benehmen. Kain hat keinerlei Respekt vor seinen Eltern (zu Adam: „Vielleicht betest du soviel, um dich vor der Arbeit zu drücken“). Mehr Geschichtstreue und Natürlichkeit wäre gut. Figuren dürfen sich nicht so benehmen, als hätten wir das Jahr 2023 (Produktionsjahr). Es gelingt dennoch „Kain“ und seine Motive gut und spielerisch gelungen darzustellen. Der Weg zum Mord ist glaubwürdig und nachvollziehbar. Allerdings wird erneut der Teufel als Bösewicht bemüht, was im Originaltext nicht so ist. Das Original ist zu finden in 1. Mose (Genesis), Kapitel 4 und ist eher eine Beschreibung als eine echte Geschichte. Das also ein wenig dazu erdacht werden muss, ist klar. Unklar ist, warum so wenig Wert auf einer möglichst nahen Erzählung gelegt wird.
Die Sprecher sind gut gewählt, aber nicht alle werden gut geführt. Peter Flechtner spricht Adam immer noch so, als hätte dieser nicht alle Tassen im Schrank. Etwas weniger wäre mehr gewesen, was sehr schade ist, denn Herr Flechtner kann das deutlich besser, aber dies ist nicht seine Schuld, sondern ist der Regie anzulasten, die darauf hätte achten können. Der Rest der Besetzung klingt natürlich und trägt die Dialoge auch flüssig vor. Ein Höhepunkt ist auf jeden Fall „Kain“. Marios Gavrilis präsentiert uns einen sehr zornig und hass erfüllten Kain.
Fazit: Durch Ergänzungen wird leben eingehaucht, aber leider auch das Original verfälscht. Denn der Teufel spielt bei dieser Geschichte im Original keine Rolle. Das Leidmotiv Eifersucht hätte völlig gereicht, stattdessen wird völlig frei dazugedichtet.
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