Inhalt:
Ein Seemann, dessen Schiff im Jahre 1926 in Antwerpen vor Anker geht, bleibt aus Leichtsinn ohne Geld und Papiere zurück und wird fortan durch halb Europa getrieben, denn ohne Seemannskarte erhält er nirgends eine Aufenthaltsgenehmigung, geschweige denn Arbeit auf einem neuen Schiff. Schließlich fasst er den verhängnisvollen Entschluss auf einem der berüchtigten "Totenschiffe" anzuheuern ...
(Inhalt selbst verfaßt - Die CD-Edition enthält keine Inhaltsangabe!)
Besetzung |
Rolle |
Sprecher |
Seemann und Erzähler |
Michael Schwarzmeier |
Stanislaw |
Christof Lindert |
Konsul 1, Der Norweger |
Michael Gempart |
Konsul 2, Kommandant |
Joseph Manoth |
Heizer |
Gernot Duda |
Polizist |
Joachim Höppner |
Die fette Dame |
Inge Schulz |
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© 1981/2000, Bayerischer Rundfunk - München / Eva Marder
© und (P) 2000, Igel Records - Dortmund
Kommentar - Markus Stengelin
Mein Urteil über dieses Hörspiel fällt etwas zwiespältig aus. Gerade die erste CD zieht sich ziemlich in die Länge, denn dort wird fast nur von den verschiedenen Stationen des Seemanns erzählt, die er während seiner Odyssee durch Belgien, Holland, Deutschland, Frankreich und Spanien in immer gleicher Weise durchläuft. Er wird vom einen Land ins andere geschickt, erhält auch dort keine Seemannskarte, wird verhaftet und in ein anderes Land abgeschoben.
Richtig spannend wird es erst mit Beginn der zweiten CD, als der Seemann auf einem der berüchtigten "Seelenfänger" anheuert. Was sich auf einem solchen Totenschiff so alles tut und welche dunklen Gestalten sich dort tummeln, das ist wirklich spannend und atmosphärisch umgesetzt.
Die vielen langen Erzählpassagen von Michael Schwarzmeier stören nicht, denn er liest sehr abwechslungsreich und mitfühlend.
Musik kommt kaum zum Einsatz, nur das tragische Ende, das weitestgehend wieder von M. Schwarzmeier alleine bestritten wird, ist durchgehend, und wie ich finde passend, mit klassischer Musik von Antonin Dvorak unterlegt.
Fazit: Ein ungewöhnliches Hörspiel, das zwar nur langsam auf Touren kommt, in der zweiten Hälfte aber voll überzeugt. Auch die Altersempfehlung (ab 10 Jahren) halte ich aufgrund der anspruchsvolleren Thematik für angemessen.
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