Der Vampyr

Buch:

Frank Gustavus

Produktion und Regie:

Frank Gustavus

Musik:

Jan-Peter Pflug

Format:

2 CDs

Länge:

ca. 124 Min.

Herausgabe:

Juli / September 2004

ISBN:

3-7857-1445-9




Inhalt:

Juni 1816 in der Villa Diodati am Genfer See:
In einer stürmischen Nacht vertreiben sich der Dichter Lord Byron, sein Leibarzt Dr. Polidori sowie Percy Shelly, seine Geliebte Mary und dessen Stiefschwester Claire die Zeit mit dem Lesen von Geistergeschichten. Aus dem anschließenden Autorenwettstreit gehen zwei der bekanntesten Figuren der Schauerliteratur hervor: „Frankenstein“ und „Der Vampyr“, jener aristokratische Blutsauger, der Bram Stoker später zu seinem Grafen Dracula inspirieren sollte. Am knisternden Kaminfeuer erzählt Byrons gebrochener Medikus, was in jenem Gespenstersommer geschah. Wir erfahren, daß einer der Brüder Grimm den eigentlichen Anstoß zu „Frankensteins“ Geburt gab und wie Lord Byron und „Der Vampyr“ zum Fluch für den jungen Dr. Polidori wurden.


Besetzung
Rolle Sprecher
Dr. Polidori / Erzähler Andreas Fröhlich
Lord Byron Joachim Tennstedt
Mary Wollstonecraft-Godwin Anna Carlsson
Percy Shelley Santiago Ziesmer
Claire Clairmont Dorette Hugo
Gräfin von Breuss Marianne Groß
Reporter Timmo Niesner

© 2004, Ripper Records
Ab September im Buchhandel, im Vertrieb von Lübbe,
bis dahin NUR bei Ripper Records erhältlich!




Kommentar - Detlef Kurtz

Ripper Records präsentiert mit „Der Vampyr“ die bisher längste Produktion des Labels. Frank Gustavus versteht es jedesmal zu überraschen. Wer annimmt das die Geschichte im „Horror-Strom“ mitschwimmt, könnte allerdings enttäuscht werden. Die Geschichte konzentriert sich nicht auf Grusel, sondern darauf eine gute Geschichte mit guten Sprechern zu inszenieren.

Wie die Inhaltsangabe bereits verrät, geht es um das Entdecken von Geschichten und dem Weitererzählen. Wir begleiten John Polidori als Ich-Erzähler (Andreas Fröhlich) und lauschen gebannt seinen Worten. Das Werk ist mit „Dracula“ von der Deutsche Grammophon zu vergleichen. Viele kleine Szenen werden beeindruckend eingestreut, doch der Erzählpart dominiert. Erneut ein Hybrid zwischen Hörspiel und Hörbuch, jedoch einer, der eine recht gute Figur macht. Zeitweise entstehen Längen, die für ein wenig Langeweile sorgen könnten, doch dank der Sprecher-Leistungen sind diese in der Unterzahl.

Das Werk überzeugt nicht nur durch die Sprecher, sondern auch durch gute Atmosphäre die dank der Musik und den passenden, doch recht dezent gesetzten, Geräuschen entsteht. Der Hörer muß in der richtigen Stimmung sein, um eine "Lausch-Atmosphäre" aufzubauen, da der Erzählpart dominiert, kann unter Umständen hier und dort Langeweile aufkommen.

Fazit: Die Gefühle bleiben gemischt. Auf der einen Seite eine technisch gelungene Umsetzung, die Atmosphäre schafft und gute Sprecher bietet, auf der anderen Seite kleine Längen und ein sehr großer Erzählpart, der zur Langeweile führen kann, aber nicht muß.



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