Prof. Sigmund Freud 1: "Das zweite Gesicht"

Hörspielbearbeitung: Heiko Martens
Regie: Simon Bertling
Christian Hagitte
Format: 1 CD (16 Tracks)
Länge: 69:42 Min.
Herausgabe: 28. Januar 2011



Inhalt

Ein mysteriöser Mordfall treibt den Gendarmen Karl Gruber erstmalig dazu, den Psychoanalytiker Sigmund Freud aufzusuchen. Die Tochter des Leiters des Wiener Burgtheaters wurde ermordet und die Umstände ihres Todes sind grausig: Die Leiche ist blutleer. Der Ermittler Gruber hegt einen Verdacht: In Wien treibt ein Vampir sein Unwesen. Sigmund Freud ist mehr als herausgefordert, dem Aberglauben ein Ende zu setzen und den wahren Täter zu überführen…


Besetzung
Rolle Sprecher
Sigmund Freud Hans-Peter Hallwachs
Anna Freud Felicitas Woll
Karl Gruber Andreas Fröhlich
Theaterleiter Anton Presslauer Rolf Zacher
Schauspieler Heinz Peschl Sascha Rothermund
Tochter Marianne Presslauer Julia Stoepel
Patient Sergius Pankejeff Carsten Wilhelm
Techniker Felbermayr Gerald Schaale
Vampir-Lakai Klaus-Peter Grap
Martha Kerstin Sanders-Dornseif
Über-Ich Nicolas Artajo
Es Cathleen Gawlich

© 2011, STIL Hörspiele / HR2 Kultur



Kommentar - Detlef Kurtz

Der Auftakt der neuen Serie von STIL (Edgar Allen Poe, Perry Rhodan: Sternenozean) beschert uns einen kleinen Einblick in die Psyche des Menschen. Kein Wunder das der Urvater der Psychologie – Sigmund Freud – als Titelfigur gewählt wurde. Er, seine Tochter und ein Polizist lösen Kriminalfälle, bei der der Geisteszustand eine wichtige Rolle spielt. In der ersten Folge geht es um den brutalen Mord einer Schauspielerin.

Das Tempo könnte schon ein wenig höher sein. Der Grundton der Handlung ist unglaublich ruhig. Die Inszenierung ist aber nicht langweilig, was wiedermal an der guten Mischung der Zutaten liegt. Hochwertige Musik, sehr gute Sprecher und ein Fall, der zum Grübeln einlädt, sorgen für eine interessante Stunde. Interessant ja, spannend nein. Die Serie orientiert sich da an alte Krimiserien, die den Kern auf die Untersuchung legt und nicht auf spannende Momente. Daher wird nicht jeder Krimifan mit dieser Serie etwas anfangen können. Verwirrend sind auch die beiden „Gedanken“ von Freud. Sind sie sein Gewissen, oder wird angedeutet das auch Freud Hilfe braucht? Wer das Subtile liebt und auch schon mit vorherigen Serien aus dem Hause STIL etwas anfangen konnte, kann unbedenklich zugreifen!

In Titelhelden werden durchweg von Profis gesprochen. Allen voran Hans-Peter Hallwachs, der als nachdenklicher Sigmund Freud eine gute Figur macht. Freuds Tochter wird von Felicitas Woll gesprochen, die aber leider nur sehr wenig Text hat und recht kühl die Rolle rüberbringt. Der Sympath der Besetzung ist ohne Zweifel Andreas Fröhlich, der durch seine ruhige Stimme den Polizisten Gruber etwas warmes einverleibt, sodass man ihn sofort gern hat und als einer der Hauptrollen am liebsten hört.

Der Feinschliff wird – wie bereits erwähnt – vor allem durch das aufwendige Sounddesign vorgenommen. Es gibt sehr wenig Geräusche, aber die Musik begleitet uns fast ohne Pause und sorgt für eine leichte Gänsehaut. Wie immer wird die richtige Lautstärke zwischen Dialoge und Umgebung gefunden, sodass ein Kinofeeling aufkommt, das für eine gute Grundstimmung sorgt. Als Bonus gibt der letzte Track eine echte Psychologin wieder, die allerdings etwas flüssiger erklären könnte. Sie bemüht sich sehr vieler Flickwörter, was das Anhören und Verstehen ihrer Aussagen nicht unbedingt gut tut.

Fazit: Ein ruhiger, aber doch sehr gekonnter Auftakt. Die Suche nach dem Mörder ist von der ersten bis zur letzten Minute interessant, auch wen nicht ganz so viel Spannung aufkommt, überzeugt die Grundstimmung und die Sprecher! Eine Serie, die es lohnt im Auge zu behalten.



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