Inhalt
Schüsse hallen eines frühen Morgens durch Wiens Straßen. Ein Schütze hat sich auf einem Kirchturm verschanzt und bedroht jeden, der sich auf dem Platz unter ihm zeigt. Gendarm Karl Gruber kann Freud überreden, ihn bei einer diplomatischen Lösung der Situation zu unterstützen. Unter Zeitdruck und gegen die Widerstände von Karls Polizeikollegen kommt es zu Verhandlungen mit dem Mann, der – wie Karl – als Soldat im Ersten Weltkrieg gekämpft hat. Sigmund Freud setzt alles daran, den Schützen von seinem Vorhaben abzubringen, bevor es zu einem Blutvergießen kommt…
Besetzung |
Rolle |
Sprecher |
Sigmund Freud |
Hans-Peter Hallwachs |
Karl Gruber |
Andreas Fröhlich |
Anna Freud |
Felicitas Woll |
Volkan Adanalic |
Thomas Schmuckert |
Rittmeister F. L. Stadlmayr |
Romanus Fuhrmann |
Leutnant Schramm |
Andreas Sparberg |
Polizeipräsident Johann Schobe |
Jürgen Thormann |
Blanka Adanalic |
Dorka Gryllus |
Uhrmachermeister Göldl |
Gordon Piedesack |
Bruder Joseph |
Mathis Schrader |
Maria Adanalic |
Claire Bertling |
Über-Ich |
Nicolas Artajo |
Es |
Cathleen Gawlich |
© 2011, STIL Hörspiele / HR2 Kultur
Kommentar - Detlef Kurtz
Ein durchgeknallter Schütze ist diesmal das Thema. Ein hitziger und schreiender Vorgesetzter von Gruber ein weiteres. Beides wird sehr gut zusammengebunden und in einer interessanten und temporeichen Geschichte gepackt. Langweile bleibt daher fern!
Im direkten Vergleich zur zweiten Folge fährt die Serie wieder ein Gang runter, aber die 3. Folge bietet mehr Tempo als die Erste und so darf durchaus auch hier eine Hörempfehlung ausgesprochen werden. Besonders schnelle Szenenwechsel sorgen für eine ordentliche Dynamik. Richtige Krimielemente, wie sie Folge 1 und 2 besaßen, sind allerdings nicht vorhanden. Der Weg zur Lösung und wie Freud die Situation löst, ist allerdings interessant. Die „Ichs“ sind wieder sehr präsent, was verwirrt und wieder die Frage aufwirft, ob Freuds Gedanken hier präsentiert werden, oder ob doch mehr hinter diesen Szenen steckt, diese Frage bleibt aber natürlich wieder offen.
Es gibt viele kleine, aber feine Rollen. Jede Stimme ist gut gewählt und die Sprecher spielen ihre Dialoge. Niemand klingt abgelesen und das ist bei einer neuen Serie durchaus manchmal zu hören, hier jedoch in keiner der „Startfolgen“, was durchaus dem Hörvergnügen zu gute kommt. Am Ende der Folge kommt wieder die Frau vom Fach zu Wort und macht dies so fürchterlich, das der Wunsch nach einem Sprachcoach aufkeimt. Sie beginnt häufig ihre Sätze, um dann neu zu formulieren, etwas was nicht unbedingt hilfreich ist, um den Worten genau lauschen und folgen zu können. In Folge 2 war dies besser. Etwas mehr Vorbereitung für das Gespräch wäre wohl hilfreich.
Musik und dezente Effekte sorgen für die richtige Stimmung. Wie immer sind die Kompositionen mit echten Instrumenten aufgenommen worden. Das Endergebnis ist ein Kinofeeling, wie es bei jeder STIL-Produktion entsteht.
Fazit: Nicht unbedingt ein echtes Kriminalhörspiel, denn kriminell ist hier nicht wirklich viel. Ein durchgeknallter Schütze hält aber die Protagonisten und Hörer von der ersten bis zur letzten Minute in Atem.
|