Prof. Sigmund Freud 4: "Stimulus"

Hörspielbearbeitung: Heiko Martens
Regie: Simon Bertling
Christian Hagitte
Format: 1 CD (12 Tracks)
Länge: 64:12 Min.
Herausgabe: 25. März 2011



Inhalt

Sigmund Freud wird verdächtigt, eine Patientin vergewaltigt zu haben. Die junge Frau befindet sich im Wachkoma und spricht kein Wort. Die Staatsanwaltschaft führt die Ermittlungen gegen Freud und es mangelt nicht an Zeugen, die geneigt sind, gegen den Professor auszusagen. Da kommt Anna ein Verdacht: Ist ihr Vater Opfer einer Intrige, die sich aus Judenhass nährt? Zusammen mit Karl muss sie darangehen, Licht ins Dunkel zu bringen – das vermeintliche Opfer muss zum Reden gebracht werden…

[Hörprobe]



Besetzung
Rolle Sprecher
Sigmund Freud Hans-Peter Hallwachs
Karl Gruber Andreas Fröhlich
Anna Freud Felicitas Woll
Martha Kerstin Sanders-Dornseif
Über-Ich Nicolas Artajo
Es Cathleen Gawlich
Staatsanwalt Lutz Mackensy
Anwalt Fichtler Ingo Albrecht
Anwalt Kaplinger Mario Hassert
Hilde Marie Bierstedt
Wissenschaftlicher Kommentar Dr. Tilman Hoppe
u. a.

© 2011, STIL Hörspiele / HR2 Kultur



Kommentar - Detlef Kurtz

Prof. Freud wird beschuldigt eine Frau missbraucht zu haben. War er es? Die Gerichtsverhandlung wird recht einseitig durchgeführt. Seine Tochter Anna und der Polizist Karl Gruber begeben sich auf Ermittlungen, um die Wahrheit auf die Spur zu kommen. Professor Freud bekommt Albträume, ist er wirklich unschuldig?

Die vierte Folge fällt gegenüber den ersten drei etwas ab. Nach einem sehr guten Anfang enttäuscht die Geschichte durch zu viele Informationen. Bereits nach der 16. Minute (Track 4) ist allen aufmerksamen Hörern völlig klar, was sich abgespielt hat. Das wie ist zwar unklar, aber will man wirklich Details bei dieser scheußlichen Tat erfahren? Die guten Sprecher wiegen das recht schwache Drehbuch wieder auf. Marie Bierstedt in einer Nebenrolle, die wieder viel Sympathie entstehen lässt. Andreas Fröhlich als nachdenklicher Ermittler. Ein wenig kühl wirkt nach wie vor Felicitas Woll, die als Freuds Tochter manchmal etwas mehr Emotionen zeigen könnte. Richtig schön schmierig und hervorragend wirkt der Staatsanwalt, der wunderbar durch Lutz Mackensy zum Leben erweckt wird. Es sind eindeutig die Leistungen der genannten Sprecher, die ein gebannt weiterhören lassen und nicht die viel zu einfach gedachte Handlung.

Als Bonus gibt es erneut einen Kommentar, diesmal nicht von der recht zerstreut wirkenden Frau Doktor, sondern von Dr. Tilman Hoppe, der fließend und klar den vorliegenden Fall mit dem Ablauf in der Realität vergleicht.

Musik und Effekte könnten etwas zurückhaltender sein. Besonders die Musik wird sehr laut eingespielt, was zuvor nicht so war. Ein wenig mehr Feingefühl am Mischpult wäre wünschenswert gewesen. Effekte werden in genau der richtigen Stärke präsentiert. Es gibt nie einen ruhigen Moment. Besonders die Gerichtsatmosphäre ist gut getroffen.

Fazit: Hörbar! Die Sprecher und die durchdringende Atmosphäre retten den Hörspaß, auch wenn die Musik zu laut und die Handlung zu durchschaubar ist.



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