Prof. Sigmund Freud 6: "Sein und Haben"

Hörspielbearbeitung: Heiko Martens
Regie: Simon Bertling
Christian Hagitte
Format: 1 CD (13 Tracks)
Länge: 58:53 Min.
Herausgabe: 23. September 2011



Inhalt

Auf die Wiener Bodencreditanstalt wird ein Überfall verübt. Die Gendarmerie greift ein - einer der Bankräuber wird erschossen, ein weiterer wird festgenommen, die übrigen fliehen mit der Beute. Sigmund wird von Karl in die Befragung des Gefassten eingeschaltet - der geistig verstörte Mann ist die einzige Möglichkeit, an die übrigen Räuber und die Beute zu kommen.


Besetzung
Rolle Sprecher
Sigmund Freud Hans-Peter Hallwachs
Karl Gruber Andreas Fröhlich
Anna Freud Felicitas Woll
Martha Freud Kerstin Sanders-Dornseif
Über-Ich Nicolas Artajo
ES Cathlen Gawlich
Carol Karnassnig Christian Stark
Bankangestellter Nossek Andreas Wobich
Herr Pfannenstill Frank Braun
Frau Strieck Antje von der Ahe
u. a.

© 2011, STIL Hörspiele / HR2 Kultur



Kommentar - Detlef Kurtz

Die Inhaltsangabe geht nur auf einen Teil der Geschichte ein. Die große Handlung dreht sich um den dort erwähnten Fall. Neu ist, das kleine Sitzungen von Patienten immer wieder zwischengeschoben werden, die jedoch mit dem Fall nichts zu tun haben. Hier kommt der Titel „Sein und Haben“ ins Spiel. Denn das Gesamtbild zeigt auf, das es genau darum geht. Die Patienten und auch Gruber müssen nicht nur schauen was sie haben, sondern was sie tatsächlich wollen oder bekommen können. Das Script bietet ruhige Unterhaltung. Ein Stück, das zum Nachdenken anregt und nie in Effekthascherei verfällt. Nicht jeder wird die Art der Erzählung mögen, denn der Krimifall ist eigentlich nur Beiwerk.

Hervorragende schauspielerische Leistungen machen es möglich, dass diese ruhige Umsetzung nicht Langweilig wird. Allen voran Christian Stark, der einen Gefangenen Mimt und in Zusammenspiel mit Hans-Peter Hallwachs gut für Spannung sorgt. Andreas Fröhlich als nachdenklicher Ermittler muß hinter den beiden aber nicht zurückstehen. Die weiblichen Gäste sind leider nur Beiwerk und bekommen keinen stärkeren Auftritt. An den Betonungen gibt es nichts auszusetzen. Alle spielen und niemand wirkt gelangweilt.

Die Abmischung könnte etwas kräftiger sein. Die Gesamtlautstärke ist sehr leise, während die Klaviereinsätze laut eingepflegt wurden. Dies wirkt fast schon wie bei einer Werbeunterbrechung, wo die Werbung lauter ist als der Inhalt. Wer einen mp3-Player hat, wird ganz schön aufdrehen müssen, um alles verstehen zu können. Vieles geht bei geringer Lautstärke verloren. Über Anlagen ist das Problem nicht ganz so stark wahrnehmbar. Zahlreiche Geräusche und ein exklusiver Soundtrack erzeugen eine beklemmende, ruhige Atmosphäre von Anfang bis Ende. Auf den oft nicht gelungenen Kommentar eines Psychologen – den es hinter Folge 1 bis 5 gab - wurde verzichtet.

Fazit: Ruhig und etwas lang gezogen. Die richtigen Sprecher und die Atmosphäre sorgen für gute Unterhaltung, die aber nicht jedem liegen wird. Fans der Reihe werden die Folge jedoch mögen. Allein das Finale tröstet über die eher ruhigen Passagen hinweg.



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