Besetzung |
Rolle |
Sprecher |
Andreas Fröhlich |
|
Gudrun |
Heidi Schaffrath |
Agnes |
Regina Lemnitz |
Apollonia |
Judy Winter |
Johanna |
Rosemarie Wohlbauer |
Verena |
Katja Brügger |
Torben |
Michael Deffert |
Nanni |
Kerstin Draeger |
Mila |
Madeleine Tusk |
Anton |
Sascha Draeger |
Anna |
Reinhilt Schneider |
© 2019, Sony Music Entertainment - München
Kommentar - Detlef Kurtz
Mit dieser neuen Serie möchte EUROPA an die guten, alten Zeiten anknüpfen. Nach vielen Jahren ist Studio Heikedine Körting wieder mit einer neuen Serie betreut. Das Folge 1 und nicht Folge 19 auf dem Cover steht, ist eine bewusste Entscheidung. H. G. Francis ist nun mal H. G. Francis und daher ist die Entscheidung einfach nur richtig. An der Farbegebung und Art der Inszenierung hat sich das berühmte Studio natürlich trotzdem orientiert. Die neue Serie stammt aus der Feder von André Minninger. Kann sie sich mit der alten Serie messen? Bedingt, denn was die alten Folgen hatten, war ein hohes Tempo, was natürlich der recht kurzen Spielzeit geschuldet war und der Tatsache, das für die optimale MC-Länge produziert wurde. Der Auftakt zur neuen Serie hat eine Spielzeit von guten 52 Minuten und somit entwickelt sich die Handlung deutlich langsamer. Langweilig? Nein, denn es wird durch überraschende Schrecksekunden für Aufmerksamkeit gesorgt. Was dem Stück allerdings fehlt ist ein wenig Feingefühl. In den entscheidenden Momenten wird einfach zu viel geredet. Es gibt eine wunderbare Szene im Keller und sie wird im Grunde durch ständige Beschreibungen der Protagonisten eher komisch, statt schaurig. Weniger ist mehr. Grusel entsteht oft durch Stille. Folge 1 kommt ohne Erzähler aus, aber gerade an verschiedenen Stellen wäre er sinnvoller, als den Figuren die Beschreibungen zu überlassen. Aber die Serie ist noch jung, vielleicht wird sie diese Mankos ausgleichen.
In der Besetzung wird bewusst auf „Oldstars“ gesetzt. Andreas Fröhlich, der sonst selten in Gruselproduktion zu hören ist, hat z. B. eine Schlüsselrolle, aber auch Reinhild Schneider und andere bekannte Stimmen dürfen nicht fehlen. Die Figuren klingen natürlich und agieren wunderbar miteinander. Manche Dialoge sind aber doch recht unnatürlich und wirken manchmal sogar unfreiwillig komisch. Allerdings war das in den 80er Jahren auch manchmal so…
Das Sounddesign ist okay. Modern, aber doch ein wenig Retro. Was sehr schade ist, es gibt keine eindrucksvolle Titelmelodie. Einfach nur moderne Klänge, die einfach zu wenig für eine Melodie sind, werden als Einstimmung genutzt, das ist nicht schlecht, aber irgendwie schade. BITTE SCHAFFT EUCH EINE GUTE TITELMELODIE AN. Erwähnenswert: Die Streamingversion hat eine vorgelesene Besetzungsliste – großes Lob, denn das ist wirklich – aus Respekt der Darsteller – ein längst überfälliger Schritt, denn im Streaming gibt es nunmal kein Booklet.
Fazit: Ein Auftakt mit kleinen Mankos. Die Geschichte wirkt unfreiwillig lustig und ist nur selten spannend. Mit etwas mehr ruhe und weniger „Selbstbeschreibungen“ wäre die an sich solide Geschichte deutlich spannender.