Gruselserie 6 "SOS - Wasserleichen an Bord"

Buch: André Minninger
Produktion und Regie: Heikedine Körting
Redaktion: Hilla Fitzen
Format: 1 CD
Länge: 54:40 Min.
Herausgabe: 11. September 2019



Inhalt

LA GOMERA – eine idyllische Urlaubsinsel! Zwei erlebnishungrige Pärchen auf einer Yacht! Sonne und blaues Meer – so weit das Auge blicken kann. Doch schon bald verwandelt sich das schwimmend Luxus-Hotel in ein tödliches Gefängnis, aus dem es kein Entrinnen gibt ...


Besetzung
Rolle Sprecher
Leon Gosta Liptow
Hannah Gabriele Libbach
Timo Simon Jäger
Yvette Sarah Madeleine Tusk
1. Mann Lutz Schnell
2. Mann Peter Weis
Calveras, Kapitän der Aurora Jürgen Thormann

© 2020, Sony Music Entertainment - München


Kommentar - Detlef Kurtz

Mit Folge 6 präsentiert uns Europa ein Abenteuer auf hoher See. Sehr gut ist, das die Protagonisten relativ schnell mit dem Problem konfrontiert werden. Mehr kann aber nicht positiv erwähnt werden. Im Grunde kommt es zu vielen Diskussionen unter den Figuren. Immer wieder spielt der tolle „Timo“ eine Rolle, der von Simon Jäger gesprochen wird, aber nach nur kurzer Zeit eine Begegnung hat, die ihn Schwierigkeiten bereitet. Fortan schweigt er eine ganze Weile. Es dreht sich alles um seinen Zustand. Es wird erneut diskutiert und von allen, die gemeinsam sich darüber unterhalten, gesagt, in welchem Zustand er ist. Warum? Spannung entsteht dadurch nicht!

Achillesferse: Es bleibt bei einem dicken Punkt, der auch aus dieser Folge eine unspannende gemacht hat. Die fehlende Stille! Jeder Horror lebt von spannender Musik und RUHE. Die Sprecher texten einen ständig zu. Das wäre im Grunde auch nicht schlimm, wären es nicht immer die gleichen oder unwichtige Informationen. Warum werden Sätze wie „Die Salatschüssel rutscht…“ genutzt? Das wirkt unfreiwillig komisch, aber nicht gruselig. Nur ein kleiner Moment bietet leichten Grusel, aber dieser dauert nur 30 Sekunden (Track 2 ab ca. 2:00). Die Spannung hat gar keine Möglichkeit sich zu entfalten, da die erwähnten Diskussionen einen viel zu großen Platz einnehmen.

In der Besetzung hören wir gut aufgelegte Sprecher, die aber aus den Dialogen nicht mehr herausholen können. Zudem ist Yvette extrem schrill und nervig angelegt. Es wird sich beschwert: Das Essen ist schleicht, es gibt kein WLAN. Das zieht die Stimmung nicht in eine gruselige Atmosphäre. Das Jürgen Thormann für zwei oder drei Sätze mit dabei ist, reißt leider auch nichts raus.

Das Sounddesign bleibt dezent. Es gibt keinen Moment, wo der Hörer die Atmosphäre auf sich wirken lassen kann. Die Musik klingt eher lustig, statt bedrohlich. Auch hier: Warum? Es gibt soviel tolle spannende Musik im Europa-Archiv. Die Lautstärke ist extrem niedrig. Die CD ist halb so leise wie sonst üblich.

Fazit: Es fehlt einfach ein wenig Ruhe, damit ein Gruselgefühl aufkommen kann. Endlose Diskussionen sind nun mal nicht gruselig und spannend sind sie leider auch nicht. Eine mäßige Umsetzung, die mit mehr Fingerspitzengefühl deutlich besser hätte sein können.



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