Anläßlich der Leipziger-Buchmesse, nahm sich Lübbe nicht die Gelegenheit wieder mit den
Sprechern der Edition 2000 Fan-Aktionen zu veranstalten. Im LOFT organisierte man in der Nacht von Freitag (23.03.2001) auf Samstag (24.03.
2001) ein Gruselabend.
Die Ankündigung auf der Sinclair Hörspielseite laß sich wie folgt: "Im Rahmen der Leipziger
Buchmesse wird es einige Veranstaltungen rund um John Sinclair geben; besonders heraus-
zuheben die Sinclair-Hörspielnacht am 23.03, ab 22.00 Uhr im LOFT, Lindenauer Markt 21,
04177 Leipzig. Dort werden in recht gruseliger Atmosphäre drei komplette Hörspiele in
Anwesenheit von Jason Dark, Franziska Pigulla und Frank Glaubrecht aufgeführt. Der
Eintritt ist frei!
Jedoch wurde viel mehr draus, als man zunächst hieraus erahnen konnte...
Gegen ca. 21:30 Uhr traf ich mit einem guten Kumpel im LOFT ein. Wir hatten uns ein
Taxi genommen, da die Straßenbahnen dort nicht die pünktlichsten waren, und auf dem
Stadtplan der "Lindenauer Markt" überhaupt nicht aufzufinden war. Soweit so gut, wir waren also da!
In einem Vorraum gab es umsonst ältere John Sinclair-Ausgaben, die natürlich dazu genutzt werden
konnten, um im späteren Verlauf des Abends ein Autogramm zu bekommen.
Gegen 21:50 Uhr traf Jason Dark und die Sprecher Franziska Pigulla (Jane Collins) und
Frank Glaubrecht (John Sinclair) ein. Nun wurde ein kleiner Hörsaal geöffnet. Dieser
war in schwarz und vor den Zuschauer / Zuhörer-Plätzen waren 3 Stühle platziert mit
2 Mikrophonen.
22:10 Uhr beginnt ein Mann - der sich nicht vorstellte *Rüffel* mit der Begrüßung.
Es wird das erste von 3 Hörspielen gehört. Nachdem wir "Die Totenkopf-Insel"
gehört hatten, gab es eine kleine Pause...und nach der Pause eine Überraschung...
Die Sprecher bekamen während der Pause nämlich ein Auszug aus dem neuen
Hörspiel "Das Mädchen von Atlantis" (das im Sommer erscheinen wird). und
trugen nach der Pause einen Dialog LIVE vor! Das ganze zeigte einen beeindruckten Hintergrund der
Hörspielarbeit. Beide lassen den Text tatsächlich ab, jedoch - wie immer - würde man dies garnicht
mitbekommen, wenn man es nicht mit den Augen sehen würde. Nach der kleinen etwa 3 Minütigen Einlage
wurde das 2. Hörspiel der "Sinclair-Nacht" gestartet.
1 Stunde nach "Demona, Dienerin des Satans" gabs eine weitere Überraschung eine
Frage-Zeit wurde nun spontan eingelegt...
Die Sprecher und Jason Dark nahmen erneut vorne Platz. Ein Fan stellte ein paar Fragen
und auch ich durfte mal ein paar Fragen zur Synchronarbeit stellen, die ich schon immer
mal stellen wollte...
Die Fragen (sinngemäße Wiedergabe!):
Ein Fan: "Eine Frage an den Autor: Es gab ja schon einmal über 100 Folgen von Ton-
studio Braun, kennen Sie diese Titel? Wie stehen sie heute zu den Hörspielen von
damals?
Jason Dark: "Die Titel von damals waren für ihre Zeit zeitgemäß und hatten ihren
Charme, nun haben wir bessere technische Möglichkeiten, weshalb wir auch
die neue Produktion in Angriff nehmen wollten. Ich kenn Sie nicht alle, kenne aber
sie zum größten Teil alle Auswendig..."
Der gleiche Fan: "Eine Frage an die Sprecher, war die Arbeit an den Hörspielen in
erster Linie eine Auftragsarbeit, oder mögen sie bzw. kennen Sie die JS-Hefte selber?"
Frank Glaubrecht: "Es war in erster Linie natürlich eine Auftragsarbeit (..)"
(es folgte noch eine Erklärung das er als Sprecher die Leser von JS verkörpert, die
alle für sich eine Art "Geisterjäger" sind, und das er diese Art von Literatur für eine
Kunst hält...)
Franziska Pigulla: "Bei mir war es so, dass ich in der Tat ein besonderes Verhältnis
zu den Geschichten hatte. Ich war in meiner Jugend - IST ECHT WAHR - ein großer
Jason Dark-Fan"
(Publikum lacht)
Meine Frage: "Eine Frage an Herrn Glaubrecht bezüglich Synchronarbeit. Wie über-
setzten Sie Filme, wird so etwas per Gehör gemacht, oder bekommt man ein
US-Skript?"
Frank Glaubrecht: "Nein, nein es gibt ein Script, das wird von einem Übersetzter
zunächst übersetzt, und dann wird es noch einmal überarbeitet, damit es Synchron
passt, da ja alles nicht 100% übersetzt werden kann..."
Nochmal Ich: "Gibt es für Sie als Sprecher die Möglichkeit sich für eine Synchron-
rolle fest einschreiben zu laßen"
Frank Glaubrecht: "Nein, wir achten zwar darauf das ein bekannter Schauspier - wenn
möglich - die gleiche Stimme bekommt, aber manchmal ist das nicht möglich!"
...nachdem schaltete sich noch der andere Fan wieder ein.
"Wie weit stehen die Verträge für die Hörspiele, wie lange werden sie die Rollen
Sprechen?"
Frank Glaubrecht: "Wir werden innerhalb der nächsten Jahre so teuer für den Verlag
das wir Leipzig kaufen werden, dass weiß allerdings der Verlag noch nicht"
*lachen*
"Wer entscheidet welche Folgen vertont werden?"
Frank Glaubrecht: "Der Bundeskanzler"
*lachen*
Jason Dark: "Naja man sagt ihm ja zu dass er für manch gute Tat in Deutschland ver-
antwortlich ist, aber damit hat er nichts zu tun! Die Entscheidung über die Vertonung
wird gemeinsam vorgenommen. Ich Berate und Spreche das mit dem Regisseur und
Bearbeiter Oliver Döring ab..."
"Wie geht es weiter?"
Jason Dark: "Es werden die nächsten 12 Folgen erscheinen... 6 im Sommer und 6 im
Winter! Das sehen wir als eine Homage an die alte Serie an, nach diesen Staffeln
werden wir einen Sprung machen und die 100er Hefte vertonen."
"Es gab ja mal eine Sinclair Verfilmung waren Sie mit dem Ergebnis zufrieden?"
Jason Dark: "Das war eine einzige Katastrophe. Ich dachte die würde man nie
Senden, was ich auch gut gefunden hätte, jedoch war Endemol an der Produktion
beteiligt und eines Tages traf ich dann jemanden von der Produktion.
Sinclair wird gesendet
Wieso dass denn?
Ja wir verkaufen das an RTL im Paket.
RTL hätte Big Brother nicht bekommen, wenn sie nicht Sinclair gesendet hätten..."
*lachen*
"Dann sind sie also an Big Brother Schuld" *humorvoll*
Jason Dark: "Jo so kann man das sehen..."
Franziska Pigulla: "In der Tat gibt es vom Verlag derzeit die Überlegung bei der
nächsten Hörspielstaffel Kameras in den Studiokabinen einzubauen und das Live
zu senden!"
*lachen*
Frank Glaubrecht: "Ja, wir arbeiten ja sowieso im Container wenn wir das machen..."
...es folgte noch eine amüsanter Einwurf von Jason Dark, das er alles im TV schon
gesehen hat, sich aber noch nie so gelangweilt hat als wie an dem Abend wo er
2 Stunden Big Brother mit seiner Familie und dessen Verwandten sehen mußte...
"Haben Sie als Sprecher auch die Probleme wie Schauspieler, dass sie auf Rollen
festgelegt werden?"
Franziska Pigulla: "Ja, es gab eine Zeit - da ich ja früher auch Nachrichtensprecherin
gemacht habe, dass man mich nur als Nachrichtensprecherin haben wollte. Bei einem
Film wollte man mich unbedingt haben, und es stellte sich heraus das ich eine
Nachrichtensprecherin am Anfang eines Films sprechen sollte, die in einer Szene
beiläufig - kaum hörbar - im TV sprach..."
Frank Glaubrecht: "Mir passiert sehr oft - aufgrund von Remington Steele, dass ich
alle mögliche Art von Detektive Sprechen sollte, und Sinclair ist auch ein Detektiv in
gewisser Weise. Ich bin Froh das Jeremy Irons noch nie ein Detektiv gespielt habe
*stöhnen* Hoffentlich macht der nie einen"
*lachen*
Die Fragezeit wurde beendet und es gab gegen Feuerzeuge, Kugelschreiber und
Kartenspiele mit den John Sinclair Logo als Geschenk. Die Sprecher gaben noch
einmal Autogramme und verdrückten sich dann, ohne ein Abschied....was
niemanden groß störte, aber ein richtiges "Hat Spaß gemacht" oder ähnliches
wäre ein etwas würdevollerer Abgang gewesen...
Dann verabschiedete sich "der unbekannte Mann von Lübbe" (Marc Sieper) und wünschte uns viel
Spaß beim letzten Hörspiel, das von 80 Leuten oder mehr nur noch ca. 6 verfolgten....
Es wurde Folge 6 gespielt... (ca. 1:30)
Fazit: Ein gelungener Abend, nur dass mein Kumpel und ich dann zu Fuß zum Bahn-
hof laufen durfte was 1 Stunde in Anspruch nahm LOL und dann 45 Minuten. im Kalten
auf einen Zug warten mußten....da NICHTS mehr auf hatte...
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