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Kommentar - Detlef Kurtz

Nach „Labyrinth des Bösen“, erwartet die Hörer - mit „Dark Lord“ - eine weitere Mini-Hörspielserie aus dem Star Wars-Universum. Erneut stammt die Buchvorlage, die es bereits als dt. Buchausgabe gibt, von James Luceno. Die Ereignisse spielen kurz vor dem Verrat von Anikin, ab Track 8 befinden wir uns direkt hinter dem Machtwechsel und Darth Vader erledigt seine ersten Aufträge: Die Verfolgung und Vernichtung der Jedi.

Gigantisch! Gleich nach den ersten Sekunden fühlt sich das Hörspiel wie ein weiterer Star Wars-Film an. Joachim Kerzel wirkt mit seiner harten Erzählstimme leicht deplatziert, weil die Art seiner Darbietung, zu dem fast schon märchenhaften Star Wars-Ambiente, einfach nicht passen möchte. Allerdings kommt Herr Kerzel nur immer kurz zum Einsatz, sodass diese Kleinigkeit schnell vergessen ist. In weiteren Miniserien wäre eine Umbesetzung des Erzählers aber schon wünschenswert, denn zu den sanften Klängen von John Williams passt die Stimme wirklich nicht. Die neuen Jedi sind mit Torsten Michaelis und Marie Bierstedt perfekt besetzt. Überhaupt kennen alle ihre Texte und tragen, durch ihre guten Leistungen, zum Kinofeeling bei. Ein Highlight dieser Folge ist Track 8, wo in einem Zeitraffer die Verwandlung von Anikin zu Darth Vader nocheinmal kurz verdeutlicht wird. Rainer Schöne als Darth Vader wirkt fremd, weil über Jahrzehnte die Filmklassiker geschaut wurden und daher der verstorbene Heinz Petrou noch im Ohr klingt, aber Herr Schöne hat eine wuchtige und dunkle Stimme, sodass es eine reine Gewöhnungssache ist, sich an den „neuen“ Darth Vader zu gewöhnen.

Das Star Wars-Feeling wird allein durch die sehr gute Geräuschkulisse und dem wunderbaren Sound von John Williams aufgebaut. Es gibt keine Minute, wo Ruhe einkehrt. Wer eine größere Anlage, oder einen DVD-Player mit Surround hat, sollte unbedingt dort das Hörspiel einlegen, weil es bei größeren Anlagen viel besser zur Geltung kommt. Wer nur ein kleines Abspielgerät hat, sollte sich Kopfhörer aufsetzen, um in den vollen Genuß zu kommen. Neben den perfekten Sound ist auch eine perfekte Kapiteleinteilung vorgenommen worden. Jede Szene ist anwählbar. Weniger schön ist nach wie vor die Verpackung. Es ist relativ umständlich das Inlay, ohne Knicke, herauszubekommen, dies ist aber nötig, weil die Besetzungsliste im Innern untergebracht ist. Eine normale Verpackung wäre etwas komfortabler, hätte allerdings nicht das hier erzielten, einzigartige, Aussehen.

Fazit: Sehr gute Sprecher, die Musik von John Williams und die original Effekte sorgen, im Zusammenspiel mit der hervorragenden Regie von Oliver Döring, für ein Kino-im-Kopf-Spektakel. Ein gelungener Start, der 4teiligen Miniserie!