Gruselkabinett (118) und (119) "20.000 Meilen unter dem Meer"

Vorlage: Jules Verne
Hörspielbearbeitung: Marc Gruppe
Produktion und Regie: Marc Gruppe
Stephan Bosenius
Format: 2 CDs
Länge: ca. 116 Min.
Herausgabe: 18. November 2016



Inhalt

Nachdem 1866-67 monatelang Berichte über ein angeblich gesichtetes Seeungeheuer, das auch für einige Schiffsuntergänge verantwortlich sein soll, die Spalten der Gazetten gefüllt haben, wird der französische Meeresbiologe Prof. Pierre Aronnax von der amerikanischen Regierung gebeten, an einer Expeditionsreise auf dem Schiff 'Abraham Lincoln' teilzunehmen. Sein ihm äußerst ergebener junger Diener Conseil begleitet den Professor auf dieser Reise ins Ungewisse...


Besetzung
Rolle Sprecher
Prof. Pierre Aronnax Jürgen Thormann
Conseil Julian Tennstedt
Ned Land Dietmar Wunder
Kapitän Nemo Uli Krohm
Zeitungsjunge Marc Gruppe
u. a.

(P) + © 2016, Titania Medien GmbH, Hilden


Kommentar - Detlef Kurtz

Bereits nach der Ankündigung dieser Adaption wurde im Internet diskutiert. „20.000 Meilen unter dem Meer“ ist nun mal wirklich keinerlei Gruselgeschichte. Die Macher haben sich aus dieser Diskussion rausgehalten. Der Markt ist schwierig und so darf vermutet werden, dass sich Titania Medien einfach nicht getraut hat eine „Abenteuerkiste“ als Reihe zu etablieren. Aber leider wird aus dem spannenden Stoff eine unglaublich langweilige Umsetzung. Beim besten Willen, es gibt wirklich über weite Strecken gar nichts, was auch nur annährend spannend ist. Erst im Verlauf der zweiten CD wird es interessant, doch Marc Gruppe versäumt es, die Vorlage richtig zu nutzen. Begebenheiten, die wirklich viel hergeben könnten, werden zum Nebenwerk und oft nur beiläufig erwähnt. Spannung entsteht daher sehr selten. Was bleibt, ist ein unglaublich enttäuschendes Gefühl, etwas, was es bisher bei keiner einzigen Titania-Produktion (bei mir persönlich) gab.

Ein wenig Aufmunterung verschafft die interessante Besetzung. Die Leistungen sind durchweg gut. Jürgen Thormann mimt einen höflichen und sympathischen Aronnax, doch leider einen, der recht schläfrig wirkt. Dies mag am hohen Alter des Schauspielers liegen, aber das macht die Situation nicht wirklich besser. Ihm zur Seite ein nervender Julian Tennstedt, der einfach zu trottelig wirkt, mehr, als in den bisherigen Interpretationen. Überraschend erfrischend ist die Idee Uli Krohm als Nemo einzusetzen. Das Zusammenspiel ist durchweg gut, aber da die Geschichte einfach nicht fahrt aufnehmen will, nützt dies leider nicht viel.

Das Sounddesign begeistert durch viel Liebe zum Detail. Hochwertig klingende Musik und zahlreiche Geräusche transportieren uns schnell in das Abenteuer. Die Lautstärke der verschiedenen Elemente ist ausgeglichen.

Fazit: Nur für Hörer, die eine sehr ruhige Geschichte suchen. Ein echtes Abenteuer bleibt leider aus. Die Umsetzung hat einfach kein Tempo und Grusel hat sie auch nicht.



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