Nicola Kraus & Emma Mclaughlin - The Nanny Diaries

Gelesen von:

Julia Roberts

Produktion und Regie:

Karen DiMattia

Format:

3 MC's

Länge:

ca. 300 Min.

Herausgabe:

September 2002

ISBN:

0-14180-429-7




Inhalt

In between looking after four-year-old Grayer and running a thousand errands for Mrs X, his rich, uptight Manhattanite mother, Nan is trying to have some sort of life. But the X family‘s dramas keep intruding - visits from Mr X’s predatory mistress, catastrophic family trips, and much, much worse. As Divorse looms, Nan begins to realize how attached she’s become to this under-loved son - and how nannying has become more than just a job.

Funny, touching and true-to-life, „The Nanny Diaries” is a modern-day Mary Poppins story - with attitude.


Buchrechte - © 2002 by Nicola Kraus & Emma McLaughlin. All rights reserved.
Audiobook - (P) und © 2002 by Penguin Books Ltd.


Kommentar - Elisabeth von Glasenapp

Die New Yorker Studentin Nan läßt sich von einer vergleichsweise normal wirkenden Mutter als Kindermädchen für deren vierjährigen Sohn anwerben. Schnell merkt sie jedoch, daß die kleinen Gefälligkeiten, um die sie gebeten wird, erhebliche Ausmaße annehmen und von der ursprünglichen Abmachung in bezug auf Zeit und Bezahlung bald keine Rede mehr ist. Und obwohl ihr Unmut über ihre Ausbeutung und die Kritik an ihrer Arbeit wächst, läßt sie sich über Monate lang immer wieder einspannen. Ihre Sorge um den kleinen Jungen läßt sie immer mehr zur Mutter werden, während diese ihren wichtigen gesellschaftlichen Aktivitäten nachgeht. So läßt diese ihren Sohn mit hohem Fieber in der Obhut des Kindermädchens, das sich die Nacht um die Ohren schlägt, um das Fieber zu senken, um an nächsten Morgen den kaum genesenen Sohn anzuziehen und auf eine Einkaufstour mitzunehmen. Als Nan dann noch Zeuge von der Untreue des Ehemannes wird, spitzt sich die Situation so zu , daß sie von den Eheleuten gemeinsam vor die Tür gesetzt wird. Die Erkenntnis, das schon längst die Suche nach einem Ersatz für sie lief, trifft sie so schwer, daß sie wutentbrannt eine Botschaft auf der Überwachungskamera im Zimmer des Jungen hinterläßt, die sie schließlich durch gute Wünsche für den kleinen Jungen ersetzt und geht.

Die beiden Autorinnen, wohnhaft in New York, scheinen wie der Vermerk „Sie sind nicht länger Kindermädchen” läßt vermuten, diese Geschichte aus eigener Ehrfahrung heraus verfaßt haben. Dass eine unsichtbare Grenze zwischen „sich nur um ein Kind kümmern” und ein paar zusätzlichen kleinen Gefälligkeiten besteht, ist leicht nachzuvollziehen, so daß sich die Frage nach „wie konnte Nan sich das alles nur gefallen lassen ?” erübrigt. Einzig nachdenklich stimmt allerdings, daß diese Geschichte praktisch alle Vorurteile ueber Amerikaner, insbesondere New Yorker zu bestätigen scheint: laut, aufdringlich, rücksichtslos trotz vieler „bitte und danke”, ohne jegliche Selbstreflektion und eher einem Psychologen als dem eigenen Gefühl vertrauend.

Die für Julia Roberts typische aufgedrehte Art erweist sich für diese Geschichte als ideal. Ihr gelingt großartig trotz hohem Erzähltempos, den in die einzelnen Figuren hineinzuschlüpfen, ohne ins Schlingern zu geraten. Besonders die Textpassagen der Kinder beeindrucken.

Zur Einstimmung und zum Ausklang wird schwelgende Musik im Stile alter Hollywoodfilme verwandt und Julia Robert nennt am Ende die an der Produktion Beteiligten.

Fazit: Können die Erlebnisse eines Kindermädchens interessant genug sein, um den Zuhörer 5 Stunden zu fesseln? Ganz klar: Ja! - Wenn eine durch (Wohltätigkeits)aktivitäten gestreßte Hausfrau und Mutter der New Yorker gehobenen Mittelschicht das Leben des Kindermädchens gleich mitverplant, ohne auf die Bedürfnisse ihres Kindes wirklich einzugehen, so leidet der Zuhörer zunehmend mit Kind und Kindermädchen, das sich als die wahre Mutter erweist. Mit Julia Roberts als Sprecherin wird die Geschichte so plastisch vermittelt, das man der Geschichte gebannt bis zum Ende folgen muß.



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