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Eoin Colfer

»Artemis Fowl« (gelesen von Rufus Beck)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Rufus Beck
Regie: Margrit Osterwold
Format: 3 CD's
Länge: ca. 230 Min.
Herausgabe: 2002
ISBN: 3-550-09045-5
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Klappentext

Artemis Fowl ist erst zwölf, aber ein genialer Meisterdieb. Der durchtrainierte Computerfreak, der stets Anzug und Krawatte trägt, hat sich in den Kopfe gesetzt, das Vermögen seiner kriminell veranlagten Familie aufzubessern und die Ehre der Fowls zu retten. Mit einem Trick gelangt er in den Besitz des Buchs der Elfen und entdeckt ein Geheimnis, von dem kein Menschetwas ahnte: Tief unter der Erde haben sie überlebt, die Elfen und Gnome, Kobolde und Feen aus dem Märchen...

Hörbuchfassung - © 2002 by Ullstein Hörverlag

Rezension

Der junge, hochintelligente, Artemis Fowl ist der Sohn einer Diebesfamilie, die schon seit Jahrzehnten als Langfinger bekannt sind, kein Wunder also, das Artemis seiner Familie alle Ehre macht und auch die schiefe Bahn, als Karriereleiter, bevorzugt. Der junge Fowl lebt aber nicht in einer gewöhnlichen Welt, sondern in einer, wo Elfen und Kobolde zur Realität gehören. Die sogenannten „Unterirdischen“ sind das Ziel seiner Pläne. Mit der Hilfe eines Zauberbuches und seiner überdurchschnittlichen Intelligenz eignet sich Artemis die Sprache der Unterirdischen an. Sinn und Zweck? Er weiß von Gold, das in dem Besitz dieser Wesen ist, und dies will er mit Hilfe eines ausgeklügelten Plans erbeuten...

Alle Hörer die abgedrehte Fantasy-Geschichten mögen, sind hier genau richtig. „Artemis Fowl“ ist das erste Hörbuch, der Reihe (Ich stellte vor kurzem Band 3 vor). Die Geschichte beginnt mitten in der Handlung, nach und nach werden die Charaktere vorgestellt. Zunächst durch Szenenwechsel. So „beobachten“ wir Artemis wie er das Buch der „Unterirdischen“ an sich bringt, und zeitgleich wird uns die junge Holly Short – eine Elfe – als junge ZUP-Angestellte (Eine Art Elfenpolizei, die für Ordnung sorgt) vorgestellt, bis sich die Wege der beiden kreuzen. Die Geschichte wirkt wie ein Eintopf, sehr viel wird zusammengeklaut, und in einer guten Mischung neu wiedergegeben. Der „Waffenmeister“ der Unterirdischen erinnert sehr an „Q“ aus James Bond-Verfilmungen, auch Artemis Spielereien und Einfallsreichtum, erinnern stark an Agentengeschichten. Der Fantasy-Anteil scheint aus Harry Potter zu stammen, allerdings ohne ihn nachzumachen. Alles im allen ein gelungener Mischmasch für groß und klein!

Gelesen wird dieses wunderbare Fantasy-Hörbuch von Rufus Beck, der – genau wie in anderen Hörbüchern – jeder Figur einen eigenen Charakter, mit Hilfe seiner Stimme, einflösst. Es gibt z. B. einen bayrisch sprechenden Zwerg, um nur ein kleines Beispiele zu nennen. Dem Einfallsreichtum von Beck ist es zu verdanken, dass die Geschichte auflebt und die Zeit während des Hörens still zu stehen scheint.

Die CD’s sind mit genügend Trackpunkten versehen, um eine Pause einlegen zu können. Bei dieser ca. 240 Min. fesselnden, temporeichen Geschichte, kommt es allerdings nicht wirklich dazu. Das Booklet enthält die üblichen Informationen über die Produktionscrew ebenso, wie die obligatorischen Biografien des Autors und des Vorlesers. Sehr schön ist auch das Cover-Motiv, dass die Figuren wirklich sehr gut wiederspiegelt.

Fazit: Eine gelungene Fantasy-Geschichte, die besonders durch die originellen Ideen und Dialoge auffällt und nicht nur für kleine Hörer ab 12 Jahre geeignet ist, sondern auch für ältere!