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Stan Jones

»Weißer Hilmmel, schwarzes Eis« (gelesen von Hannes Jaenicke)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Hannes Jaenicke
Format: 5 CD's
Länge: ca. 440 Min.
Herausgabe: 2003
ISBN: 3-936337-48-9
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Klappentext

In Chukchi, einem kleinen Städtchen im hohen Norden Alaskas häufen sich die Selbstmorde. State Trooper Nathan Active, selbst ein Inupiaq, mag den Klatsch über einen alten Schamanenfluch nicht glauben. Aber von Amts wegen gehen ihn diese Dinge nichts an. Seine Vorgesetzten versuchen, ihn zurückzupfeifen. Doch unversehens steckt er bis zum Hals in einem Umweltskandal, der ihn Kopf und Kragen kosten kann ...

- Als preisgekrönter Spezialist für Umweltpolitik und begeisterter Buschpilot, der in Anchorage aufwuchs und lebt, weiß Stan Jones genau, wovon er in diesem temporeichen Thriller erzählt. Grimme-Preisträger Hannes Jaenicke beweist mit seiner Interpretation des Alaska-Krimis "Weißer Himmel, schwarzes Eis" von Stan Jones, dass er nicht nur in zahlreichen Filmen, sondern auch als Sprecher ein gefragter Spezialist für Hochspannung ist.

© 1999 by Stan Jones
Hörbuchfassung - © 2003, Eins A Medien GmbH, Köln

Rezension

Ein Selbstmord mitten in Alaska? Nathan Active ermittelt und je mehr er nachforscht, desto wahrscheinlicher scheint Mord die Todesursache zu sein. Doch wer ist der Täter? Einen Sinn scheint es nicht zu geben und so wartet ein schwieriger Fall auf Active, denn zu lösen keine leichte Aufgabe ist...

Das Hörbuch ist zwei in einem: Auf der einen Seite gibt es den Kriminalfall, auf der anderen Seite erfahren wir wie in Alaska bei den Eskimo gelebt wird. Die Mischung ist ausgewogen, doch ein „temporeiche Thriller“, ist sie bei weitem nicht! So wird auf der Inhaltsangabe viel versprochen, was aber nicht wirklich gehalten werden kann, eben weil Stan Jones eine langsame Erzählart – wie fast alle Bestsellerautoren – gewählt hat. Die Geschichte entwickelt sich nur langsam, bleibt dabei aber interessant, ist jedoch nicht spannend genug, um als Thriller herhalten zu können. Hervorragend und Außergewöhnlich bleiben jedoch die Umschreibungen und Erklärungen rund um das Leben der Eskimos.

Hannes Jaenicke ist ein guter Schauspieler, er liest ruhig und gelassen alle Zeilen des Hörbuchs, dabei verfällt er jedoch in einem doch sehr ermüdenden ruhigen Ton, so dass ein schnelles Durchhören fast unmöglich ist. Es gibt immer zwei Möglichkeiten ein Hörbuch zu lesen, spielen oder lesen, Herr Jaenicke entscheidet sich für die Mitte und liest sehr viel, verpasst jeder Figur eine andere Note, doch ohne diese zu spielen. Alles im allen eine gute Vorlesung.

Das Booklet enthält die üblichen Informationen wie Biografien (Autor, Leser), ein Glossar zur Erklärung der Fremdwörter, und ein kleiner Programmhinweis auf weitere Lesungen. Die Trackeinteilung könnte sehr viel besser ausfallen, denn Tracks von bis zu 15 Minuten, erleichtern nicht das pausieren, oder weiterhören.

Fazit: Ein interessanter Krimi der in ungewöhnlicher Umgebung nicht nur eine Kriminalgeschichte erzählt, sondern auch ein wenig Kultur weitervermittelt. Die Lesung ist nicht wirklich ein Thriller, aber spannend und interessant ist sie allemal!