Jazzkeller: Das neue Hörspielmusik-Album von Andris Zeiberts
Arnaldur Indridason

»Engelsstimme« (gelesen von Frank Glaubrecht)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Frank Glaubrecht
Regie: Marc Sieper
Format: 4 CDs
Länge: ca. 235 Min.
Herausgabe: Oktober 2004
ISBN: 3-78571-428-9
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Klappentext

Kurz vor Weihnachten wird in einem renommierten Hotel in Reykjavik ein Mann tot aufgefunden. Er trägt ein Weihnachtsmannkostüm. Die Hosen sind heruntergelassen. – Es handelt sich um den Portier, der im Keller des Hotels ein zurückgezogenes, einsames Dasein gefristet hat. Wer kann Interesse daran haben, diesen Mann umzubringen? Erlendur muss bei seinen Ermittlungen mit besonderer Diskretion vorgehen. Der Hotelbetrieb darf nicht gestört und den internationalen Gästen die Weihnachtsstimmung nicht verdorben werden ...

© und (P) der Hörbuchfassung 2004 by LübbeAudio

Rezension

Ein toter Weihnachtsmann mit runtergelassenen Hosen und einem Kondom, kein einfacher Fall für Erlendur. Das Opfer ist zudem ein Eigenbrötler, wer kann es auf so einen Mann abgesehen haben? Arnaldur Indridason schickt seine Hauptfigur – Erlendur – auf Ermittlung und deckt während der Handlung die Lebensumstände des Opfers und des Täters auf, aber auch Erlendurs Privatleben und die Beziehung zu seiner Tochter stehen im Mittelpunkt.

Frank Glaubrecht, die deutsche Stimme von Pierce Brosnan, Kevin Costner und anderen Hollywoodstars, liest diesen interessanten Krimi vor. Wie von ihm gewohnt findet er eine gelungene Mischung aus spielen und lesen. Während beim letzten Werk die ersten 20 Minuten sehr gequält klangen, hört sich die vorliegende Lesung gleich zu Anfang gut an. An einigen Stellen wird etwas schwerfällig gelesen, aber das liegt am recht düsteren Stoff des Autoren. Herr Glaubrecht findet das richtige Tempo, auch wenn er einige Dialoge spielt, lässt er sich Zeit für Punkt und Koma und das ist gut so.

Die Regie leistet diesmal hervorragende Arbeit. Das Hörbuch ist kurzweilig und ehe man sich versieht, sind die 4 CDs durchgehört. Etwas störend ist nur der Gesang am Anfang und Ende, der zu laut eingespielt wurde und so die Worte des Erzählers schwerer zu verstehen sind. Ausreichend Tracks erleichtern den Einstieg nach einer Pause. Im Inlay gibt es Produkthinweise und Biografien.

Fazit: Hörer die eine bodenständige Kriminalgeschichte suchen, die düster ist, aber durch eine dichte und glaubwürdige Story glänzt, können zugreifen. Wer lieber Spannung sucht, die sich durch Actionszenen bildet, sollte lieber einen anderen Roman hören.