Jazzkeller: Das neue Hörspielmusik-Album von Andris Zeiberts
Leonie Swann

»Glennkill« (gelesen von Andrea Sawatzki)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Andrea Sawatzki
Regie: Martin Freitag
Format: 5 CDs
Länge: ca. 375 Min.
Herausgabe: August 2005
ISBN: 3-86604-009-1
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Klappentext

Eines Morgens liegt der Schäfer George Glenn leblos im irischen Gras, ein Spaten ragt aus seiner Brust. Die Schafe von George sind entsetzt: Wer kann ihren alten Schäfer umgebracht haben? Und warum musste er sterben? Miss Maple, das klügste Schaf der Herde, beginnt sich für den Fall zu interessieren. Glücklicherweise hat George den Schafen vorgelesen, und so trifft sie das kriminalistische Problem nicht unvorbereitet. Mit Schafslogik verfolgen sie die Spur des Täters – wenn sie nicht gerade grasen oder sich zu Tode fürchten. Zwischen Weide und Dorfkirsche, Steilklippe und Schäferwagen warten ungeahnte Abenteuer auf Miss Maple und ihre Herde – bis es ihnen tatsächlich gelingt, Licht sind Dunkel zu bringen und den rätselhaften Tod ihres Schäfers aufzuklären.

Hörbuchrechte - © 2005 by Random House Audio - Köln

Rezension

Auf die Idee muß erst mal gekommen werden. Schafe die den Tod ihres Schäfers aufklären, einfach originell! Leonie Swann schafft es das man in kürzester Zeit die Schafsherde ins Herz geschlossen hat. Allen voran Miss Maple und „Mopel the Whale“. Jedes Schaf hat einen eigenen Charakter und gemeinsam sind sie unschlagbar. Die Ermittlung werden durch menschliche Redewendungen allerdings hin und wieder erschwert, z. B. „Die blöden Schweine haben ihn getötet“, wird zunächst wörtlich verstanden, doch schnell ist klar: Die Schweine waren es nicht...

Der Roman wird von Andrea Sawatzki hervorragend vorgetragen. Sie schafft ein Spagat zwischen niedlich und ernst. Der Hörer wird es öfteren schmunzeln, aber auch mitfiebern und so wird aus der Lesung eine wirklich gelungene Umsetzung. Hier stimmt alles! Es gibt kein langes Vorgeplänkel und zu jederzeit ist das Tempo hoch und die Dialoge Wortgewand und durchdacht. Humor und Spannung sind vorhanden und schnell ist vergessen, dass Schafe nicht in der Lage sind einen Fall zu lösen, oder sind sie es doch?

Technisch könnte das Hörbuch etwas liebevoller umgesetzt werden. Die Tracks sind sehr selten gesetzt. Lange Tracks erschweren den schnellen wiedereinstieg, im Falle einer Pause. Der CD-Wechsel ist auch oft ungeschickt gewählt und mitten in Szenen oder Kapiteln, das geht besser! Das Cover ist schlicht, aber ansprechend. Die Tonqualität ist vorbildlich!

Fazit: Ein etwas anderer Krimi, aus der Sicht einer Schafherde gesehen. Für jeden Krimifan empfehlenswert!