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John Grisham

»Der Gefangene« (gelesen von Charles Brauer)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Charles Brauer
Regie: Oliver Versch
Format: 6 CDs
Länge: ca. 420 Min.
Herausgabe: 30. Oktober 2006
ISBN: 3-86604-296-5
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Klappentext

Unschuldig verurteilt – Diesen Albtraum erlebte Ex-Basketballspieler Ron Williamson, der wegen Mordes in der Todeszelle saß. Grisham widmet sich diesem erschütternden Fall, der Zeugnis über die Ungerechtigkeit eines modernen Rechtssystems ablegt. Brillant und mit großer Sympathie für Grishams Helden spricht Charles Braucher Williamsons Geschichte als packenden Thriller, dem man immer weiter zuhören möchte…

Die Originalausgabe erschien unter dem Titel "The Innocent Man" bei Doubleday, New York.
© 2006 by Bennington Press, LLC.
Hörbuchfassung - © und (P) 2006 by Random House Audio - Köln

Rezension

Nach dem eher recht dünnen Roman „Die Begnadigung“ geht es mit dem neuesten Grisham wieder bergauf. Zwei Unschuldige werden Opfer einer schlampig durchgeführten Ermittlung. Die Geschichte zeigt eindrucksvoll auf wie schnell ein unschuldiger, durch seine eigene Dummheit und einer Polizei, die sehr bequem agiert, verurteilt werden kann...

John Grisham bleibt sich selbst treu und vermischt wunderbar Fakten und Fiction. Details über das US-Rechtssystem und den Ermittlungen wecken das Interesse an der Geschichte. Die Handlung bietet spannende, aber auch langatmige Momente. Die erste Hälfte ist sehr spannend und auch recht temporeich erzählt, während die zweite Hälfte weniger Tempo bietet und langatmig wirkt.

Der Roman wird, wie bisher jedes dt. Grisham-Hörbuch, von Charles Brauer vorgetragen. Herr Brauer versteht es eine gleichbleibende gute Qualität zu bieten. Zu keinem Zeitpunkt gibt es Momente, in denen er im Lesestil nachlässt, was bei vielen Kollegen, die ähnliche Romane lesen, nicht der Fall ist. Die Betonungen sitzen und so erweckt die Handlung zum Leben.

Technisch gibt es eine sehr gute Tonqualität und eine sehr seltsam durchgeführte Trackeinteilung. Eine Länge von 11 bis 25 Minuten haben die Kapitel, was ein einfaches Weiterhören, so gut wie unmöglich macht. Das Booklet enthält Programmhinweise und die Biografie von Erzähler und Autor, sowie eine Anmerkung von John Grisham.

Fazit: Ein Roman, der temporeiche und ruhige Momente bietet. In der Mitte gibt es ein paar Längen, die aber durch den guten Lesestil von Charles Brauer ausgeglichen werden. Die Handlung ist – wie immer – sehr detailgetreu und bietet einen interessanten Einblick in das US-Rechtsystem.