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Ken Follett

»Die Säulen der Erde« (gelesen von Joachim Kerzel)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Joachim Kerzel
Regie: Marc Sieper
Format: 12 CDs
Länge: ca. 875 Min.
Herausgabe: Oktober 2008
ISBN: 978-3-7857-3695-1
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Klappentext

England 1123-1173: Es ist eine Zeit blutiger Auseinandersetzungen zwischen Adel, Klerus und einfachem Volk, das unter Ausbeutung und Not leidet. Philip, ein junger Prior, träumt den Traum vom Frieden: der Errichtung einer Kathedrale gegen die Mächte des Bösen…

Dieses Set enthält außerdem:
- Die Tore der Welt (12 CDs)

Buch © 1989 by Ken Follett
Hörbuch © 1997/2008 by Lübbe Audio

Rezension

Ken Follett liefert mit „Säulen der Erde“ ein wahres Meisterwerk ab. Die düstere und herzlose Zeit des Mittelalters wird ohne Schönmalerei beschrieben. Der Roman lebt von verschiedenen Figuren, die zunächst ihre eigene kleine Geschichte erleben, doch dann kommt es zu interessanten Begegnungen untereinander und alles passt nahtlos in die große Rahmenhandlung hinein. Es ist alles da, was von einer Geschichte erwartet werden darf. Herzlose Schurken, liebreizende Frauen und natürlich Männer, die ihnen beistehen wollen. Wer sich hier langweilt, ist selber schuld!

Für die gekürzte Lesung konnte Joachim Kerzel gewonnen werden, wobei es schwerfällt, eine Lesung mit dem Umfang von 12 CDs als gekürzt zu betrachten. Die Bearbeitung ist behutsam vorgenommen worden. Zu keinem Zeitpunkt hat der Hörer das Gefühl, das wirklich etwas fehlt. Die Betonungen sitzen perfekt und es macht Spaß jede CD durchzuhören, weil die Interpretation von Joachim Kerzel einfach keinen Grund zur Klage gibt. Die Betonungen sitzen und jede Figur bekommt eine eigene Färbung. Schon nach den ersten Minuten taucht man ins Mittelalter ab und kommt erst wieder zurück, wenn ein Kapitel, oder gar die ganzen 12 CDs (je nach Zeit…) durchgehört wurden.

Technisch enttäuscht eine wirklich sporadische Kapiteleinteilung, dazu muß aber erwähnt werden das „Säulen der Erde“ schon vor längerer Zeit aufgenommen wurde und früher noch die Erfahrung für die richtige digitale Einteilung fehlte. Die Musik, die bei jedem Kapitel, oder Szenenwechsel, eingespielt wird, hätte ruhig etwas behutsamer platziert werden dürfen. Sie ist oft sehr laut und wird zu oft eingesetzt. Doch dank der guten Leistung von Joachim Kerzel ist man jedesmal schnell wieder im Geschehen eingetaucht.

„Säulen der Erde“ gibt es einzeln, oder im Set mit dem Nachfolgeroman „Die Tore der Welt“. Mir liegt nur das XXL-Set vor. Dort sind die CDs in Digipaks untergebracht. Die Papp-Digipaks werden von einer Box umfasst, so dass sie nicht umfallen können. Ein Booklet gibt es nicht, da alle Informationen – wie immer bei Lübbe – auf die Verpackung gedruckt wurden.

Fazit: Ein zurecht hochgelobtes Buch in einer wunderbaren Hörbuchumsetzung die, trotz der langen Spielzeit, begeistert und bestimmt mehr als einmal im CD-Player landet.