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Sarah Lark

»Im Schatten des Kauribaums« (gelesen von Dana Geissler)

Eine Hörbuch-Rezension von Detlef Kurtz

Sprecher: Dana Geissler
Regie: Kathrin Weick
Format: 6 CDs
Länge: ca. 471 Min.
Herausgabe: März 2011
ISBN: 978-3-7857-4453-6
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Klappentext

Der zweite Teil des farbenprächtigen Familienepos: meisterlich eingefügt in die Geschichte Neuseelands, verwoben mit den Traditionen der Maori

Neuseeland 1875: Vor Matariki liegt ein verheißungsvolles Leben. Sie ist Halb-Maori, Tochter der Einwanderin Lizzie und dem Maori-Häuptling Kahu Heke. Matariki wandelt mit Leichtigkeit in beiden Welten. Doch dann droht sie zum Spielball des Schicksals zu werden: Kahu Heke plant, das an die Europäer verlorene Land zurückgewinnen, und dazu bedient er sich seiner Tochter als Priesterin und Kriegsgöttin. Er sendet zwei Getreue nach Dunedin, um seine Tochter auf die Nordinsel zu »holen« ...

Hörbuch © 2011 by Lübbe Audio, Bastei Lübbe GmbH & Co. KG, Köln

Rezension

Die vollmundigen Sätze der Rückseite der Verpackung wecken Erwartungen, die nicht erfüllt werden können. Der Roman ist unglaublich einfach konstruiert. Der Anfang überzeugt, doch Stück für Stück verliert sich die Autorin in Vorgänge, die für Spannung sorgen, aber kein Stück die Geschichte voranbringen. So kommt es zu den obligatorischen Misshandlungen der Frauen, die leider sehr oft bei Mittelalterromanen eingesetzt werden, um die damalige Zeit noch schauriger schildern zu können. Am Ende kommt es zu völlig unnötigen Wendungen, wie z. B. das zwei Lesben, die beim Ehebruch vom Ehemann erwischt werden und anschließend eine von ihnen fast totgeschlagen wird. Muß eine Autorin wirklich so weit gehen? Das Ende verleidet einen die gute Einleitung und den sehr spannenden und unterhaltsamen Mittelteil. Was bleibt ist das Gefühl, das auf Teufel komm raus eine Trilogie geschaffen werden sollte, aber leider ohne klare Linie für eine große Rahmenhandlung.

Als Leserin hören wir Dana Geissler. Ihre Stimme überzeugt bei der Darbietung der Frauen und Männer. Die Farbgebung der Figuren passt jedes Mal wie die Faust aufs Auge. Das Auseinanderhalten der vielen verschiedenen Protagonisten ist daher kein Problem. Ein kleines Manko ist nur die 1. CD, wo Frau Geissler einen Hauch unmotiviert klingt, was sich ab der 2. CD gibt.

Die Verpackung ist vom Motiv eine Augenweide. Das Innenleben und die Beschaffenheit der Pappbox sind aber nach wie vor eher schlecht. Die Verpackung kann nicht allein hingestellt werden und es gibt keinen Schuber. Staub kann sehr leicht in die CD-Taschen kommen. Die CDs werden in „Taschen“ eingeschoben, was wiederum auch für Kratzer sorgen könnte. Ein klassisches Digipak oder Jewel-Case wäre angenehmer und auch unkomplizierter.

Fazit: Eine Fortsetzung, die am Anfang und Mittelteil überzeugt, aber am Ende sehr seltsame Formen annimmt. Die Gewaltdarstellung dürfte den einen oder anderen Abstoßen, auch wenn schockierende Szenen nicht dominant eingesetzt werden, sind sie doch immer wieder in den Kapiteln vorhanden.